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„Physisches Gold ist in punkto Krisenfestigkeit die Geldanlage Nummer Eins.“ Diese Ansicht war in der Vergangenheit von vielen Finanzexperten zu hören. In den zurückliegenden Monaten dürften bei Anlegern hingegen Zweifel aufgekommen sein. Denn der Goldpreis entwickelte sich parallel zu den Aktienmärkten – nämlich im Sinkflug. Hat Gold als Krisenwährung also ausgedient? Oder gibt es spezifische Gründe für den Rückgang, die bald schon wieder außer Kraft treten könnten?

Zinserhöhungen drücken Goldpreis

Infolge der US-Zinswende und der unmittelbar darauf einsetzenden Leitzinserhöhungen der Fed seit Frühjahr 2022 ist der Kurs des Goldpreises stark unter Druck geraten. Noch am 07.03.2022 notierte der Preis des begehrten Edelmetalls auf seinem jüngsten Hoch bei rund 2.070 USD pro Feinunze. Aktuell (Stand: 23.09.2022) sieht es ganz anders aus. Heute kostet die Feinunze Gold nur noch etwa 1.646 USD, was einen Rückgang um ca. 25,7 % bedeutet.

Goldkurs in US-Dollar

Quelle: finanzen.net

Wenn Sie als Privatinvestor wie gewohnt physisches Gold in EUR handeln, hat sich der Kursverfall des Edelmetalls für Sie weniger drastisch dargestellt. Denn hier macht sich die USD-Stärke deutlich bemerkbar, da der USD gegenüber dem EUR von Anfang März bis Mitte September um etwa 13 % zugelegt hat. So kostete ein EUR am 06.03.22 rund 1,11 USD, während heute ein EUR nur noch für ca. 0,98 USD zu haben ist. Das hat natürlich Auswirkungen für den Kurs des Goldpreises in EUR im Vergleich mit seinem Pendant in USD.

Goldkurs in Euro

Quelle: finanzen.net

Wenn die Feinunze Gold Anfang März etwa 1.884 EUR gekostet hat, zahlen Anleger derzeit rund 1.695 EUR, was einer Abschwächung des Kurses „nur“ um ca. 11,2 % entspricht. Hier zeigen sich deutliche Unterschiede zur Entwicklung des Goldpreises in USD, was aber in allererster Linie auf die auseinanderklaffende Performance der Währungspaares EUR/USD zurückzuführen ist.

Licht am Ende des Tunnels?

Aktuell scheint das größte Problem für physisches Gold zu sein, dass es im Gegensatz zu Anleihen nicht verzinst wird. Und einige Bonds weisen nach den ersten Leitzinserhöhungen der US-Notenbank bereits wieder relativ attraktive Verzinsungen von etwa 5% p.a. auf. Nach Angaben des World Gold Council wurden im August 2022 bei weltweiten Gold-ETFs Abflüsse von 51 Tonnen verzeichnet. Es ist davon auszugehen, dass diese Liquidität nun vor allem in Anleihen umgeschichtet wird.

Dies wird sich mittelfristig auch nicht ändern. Denn die Federal Reserve hat weitere Leitzinserhöhungen angekündigt. Die US-Notenbank hat erst Mitte September 2022 das Zinsniveau um 75 Basispunkte nach oben auf ein Niveau von 3,00 bis 3,25 angehoben. Anlässlich dessen hat der Fed-Chef, Jerome Powell, keinen Zweifel gelassen: In absehbarer Zeit wird die US-Zentralbank von ihrem eingeschlagenen Kurs einer restriktiven Geldpolitik nicht abweichen. Wir erleben Mario Draghis berühmt-berüchtigtes Credo „Whatever it takes!“ nun also mit umgekehrten Vorzeichen.

Demgegenüber steht allerdings eine steigende Nachfrage nach physischem Gold seitens der globalen Notenbanken sowie der Schwellenländer. Historisch betrachtet waren auch die 1970er-Jahre durch schwaches Wachstum und eine erhöhte Inflation charakterisiert – bei gleichzeitig steigendem Goldpreis. 1970 kostete beispielsweise die Feinunze noch knapp 38 USD, drei Jahre später zahlten Händler bereits mehr als 100 USD. Mittelfristig besteht bereits Hoffnung auf Erholungspotenzial: Die Fed könnte ihre Geldpolitik schon 2023 als Antwort auf ein sich abschwächende Wirtschaft wieder leicht lockern.

Wenn die Miner nicht mehr wollen …

Allerdings gibt es nicht nur finanzpolitische Aspekte, die für Investments in physisches Gold sprechen. Denn wichtige Gründe, die den Ruf der enormen Wertstabilität des Edelmetalls erklären, wenn nicht gar begründen, beruhen auf den besonderen Umständen der Produktion bzw. der Förderung von Gold. Aufgrund ihrer über Jahrzehnte hinweg erworbenen starken wirtschaftlichen Situation machen viele Goldminenbetreiber den Schürfbetrieb auf ihren Claims von dem Preis abhängig, den sie am Markt erzielen können.

Wenn die Förderkosten für eine Feinunze Gold den erreichbaren Ertrag übersteigen und somit einem möglichen Gewinn entgegenstehen, zögern die meisten Miner – selbst die Besitzer der ertragreichsten Claims – nicht sehr lange, ihre Maschinen einzumotten und die Tore vorübergehend zu schließen. Und das genau so lange, bis der Goldpreis wieder ein profitables Niveau erreicht. Aufgrund der aktuellen deutlichen Verteuerung von Öl, anderen Energieträgern und bald wohl auch von Arbeitslöhnen dürften die ersten Minenbesitzer wohl schon bald mit solchen Gedanken spielen.

Tritt diese Situation ein, wird es mit einiger Sicherheit zu einer Verknappung des Angebots kommen. Dies sollte wiederum zu einem höheren Goldpreis führen. Eine „bodenlose“ Verbilligung von physischem Gold wird es somit nicht geben. Beim Gold bleiben Angebot und Nachfrage also stets in einem Verhältnis, das langfristig steigende Preise begünstigt. Nicht zuletzt deshalb gilt das Edelmetall seit über 2000 Jahren als beständige Wertanlage.

Goldpreis: Günstig in der historischen Entwicklung

Wenn wir uns die Vergangenheit und hier besonders die historische Entwicklung des Goldpreises anschauen, können wir aus einer Bloomberg-Grafik entnehmen, dass dieser sich inflationsbereinigt vor Jahren erreichten Höchstständen entfernt hat.

Quelle: Eigene Darstellung nach Bloomberg

Wer den Rückgang des Kurses und die deutlich erhöhte Inflation der vergangenen Monate hinzuaddiert, wird im Ergebnis einen Goldpreis erhalten, der sich wohl nur knapp 40 % unter den ehemaligen Höchstständen bewegt. Ohnehin kommt Wittmann in seiner Studie noch zu einem wesentlich deutlicherem Resultat:
Quelle: Eigene Darstellung nach Bloomberg

Gold ist damit von einer Überbewertung – zumindest im historischen Vergleich – noch weit entfernt. Die hoch bewerteten Aktienmärkte haben in der Zwischenzeit eine starke Korrektur einstecken müssen. Beim Gold ist die Luft nach unten momentan deutlich geringer.

Max Otte Fonds: echte Alternative zu einem direkten Gold-Investment

Wenn Sie als Privatinvestor eine Geldanlag in physisches Gold beispielsweise wegen der schwierigen Lagerung scheuen, ist der Max Otte Multiple Opportunities Fund eine echte Alternative für Sie. Das Finanzprodukt ist einer der wenigen aktiv gemanagten Fonds für deutsche Privatinvestoren, der in physisches Gold anlegen darf. Der Max Otte Multiple Opportunities Fund hält derzeit rund 100 Kilogramm in Goldbarren sowie rund dreieinhalb Tonnen Silberbarren bzw. in Summe rund 14 % des Fondsvermögens in physischen Edelmetallen (Siehe: Managementkommentar – August 2022).

Beim Max Otte Multiple Opportunities Fonds handelt es sich um einen alternativen Investmentfonds (AIF). Er darf somit in unterschiedliche Assetklassen wie Aktien, physisches Gold und Silber, Anleihen und Liquidität investieren. Dabei kann das Management Einzelpositionen bis zu 25 % des Fondsvermögens eingehen und somit von den starken Kursentwicklungen der Beteiligungen länger profitieren. Das Erfolgsrezept: sorgfältige Kapitalmarktanalysen, ein langfristiger Ansatz und der Mut, Chancen zu nutzen und auch größere Positionen einzugehen.

Die aktuelle Goldschwäche zum Nachkaufen nutzen

Fazit: Auch wenn der der Kurs des immer noch äußerst begehrten Edelmetalls in jüngster Zeit nachgegeben hat, ändert sich nichts daran, dass ein Investment in physisches Gold in punkto Werterhalt nicht zu toppen ist. Der Goldpreis wird seine aktuelle Schwäche wieder überwinden. Viele Aspekte wie die historische Betrachtung, eine beständige Nachfrage und fördertechnische Besonderheiten sprechen dafür. Mit dem Max Otte Multiple Opportunities Fund besitzen Privatinvestoren sich die Vorteile eines finanziellen Engagements in physisches Gold zu sichern.     

Fazit: Auch wenn der der Kurs des immer noch äußerst begehrten Edelmetalls in jüngster Zeit nachgegeben hat, ändert sich nichts daran, dass ein Investment in physisches Gold in punkto Werterhalt nicht zu toppen ist. Der Goldpreis wird seine aktuelle Schwäche wieder überwinden. Viele Aspekte wie die historische Betrachtung, eine beständige Nachfrage und fördertechnische Besonderheiten sprechen dafür. Mit dem Max Otte Multiple Opportunities Fund besitzen Privatinvestoren sich die Vorteile eines finanziellen Engagements in physisches Gold zu sichern.

Auf gute Investments!

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Ihr Kerstin Franzisi

Chefredakteurin Der Privatinvestor

Der Microsoft-Gründer und ehemals reichste Mann der Welt, Bill Gates, hat einmal gesagt: „Wenn ich eine feste Vorstellung einer Ziellinie gehabt hätte, hätte ich sie schon vor Jahren überschritten.“ Und obwohl Gates sich bereits 2008 aus dem operativen Geschäft des Unternehmens zurückgezogen hat, gilt diese Aussage im Hinblick auf den Konzern wohl heute noch. Grenzen scheint es für Microsoft nicht zu geben.

Microsoft tanzt auf vielen Hochzeiten

Als weltweit führendes Technologieunternehmen ist Microsoft ein breit diversifizierter Konzern, der eine Reihe von unterschiedlichen Diensten anbietet. Die drei Geschäftsfelder des Technologiegiganten lauten: Productivity and Business Processes, Intelligent Cloud und Personal Computing.

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Productivity and Business Processes umfasst unter anderem Customer-Relationship-Management-Anwendungen (CRM), verschiedene Enterprises-Ressource-Planning-Systeme (ERP) sowie die in aller Welt bekannten Office-Produkte. Außerdem gehören verschiedene Marketing- und IT-Sicherheitslösungen sowie das Karrierenetzwerk LinkedIn dazu.

Herzstück im Segment Intelligent Cloud ist die Cloud-Plattform Azure, ergänzt um verschiedenen Serverprodukte und sonstige Clouddienste.

Personal Computing betreibt die Suchmaschine Bing. Ebenso ist hier die Gaming-Sparte inklusive Xbox integriert. Gerade die Expansion der Gaming-Sparte steht bei Microsoft derzeit im Fokus. Anfang 2022 übernahm der Konzern bekannt, den Spieleentwickler Activision Blizzard übernehmen zu wollen. Der Vorgang soll bis Mitte nächsten Jahres abgeschlossen sein. Microsoft würde mit dieser Übernahme auch Bereich Videospiele global in die Spitzengruppe der Anbieter aufsteigen.

Starkes Wachstum im Geschäftsjahr 2021/22

Vor wenigen Wochen präsentierte Microsoft seine Zahlen für das vierte Quartal sowie das Gesamtjahr 2021/22. (Das Geschäftsjahr des Konzerns dauert vom 1. Juli bis 30.06. ist also gegenüber dem Kalenderjahr um sechs Monate verschoben.)

Im vierten Quartal stieg der Umsatz um 12 %. Der operative Gewinn legte um 8 % zu und das Nettoergebnis wuchs um 2 %. Gegenüber den Vorquartalen und dem Vorjahr hat sich das Wachstum zwar abgeschwächt, dies ist aber zu einem Großteil auf Währungseffekte zurückzuführen. Zu konstanten Wechselkursen wären Umsatz und operativer Gewinn mit einer Rate von 16 bzw. 14 % gestiegen und der Nettogewinn hätte 8 % zugelegt. Zudem wirkten sich die erneuten Lockdowns in China auf das Ergebnis aus.

Im Gesamtjahr 2021/22 kletterte der Umsatz um 18 % (zu konstanten Wechselkursen +19 %). Operativer Gewinn und Nettoergebnis warten mit einem Wachstum von 19 bzw. 15 % auf.

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Microsoft Azure auf dem Weg zur Nr. 1

Der Cloudmarkt wird von drei Tech-Giganten dominiert. Noch ist Amazon die Nr. 1. Laut Statista verfügte Amazon Web Services (AWS) im zweiten Quartal 2022 über einen Marktanteil von 34 %. Microsoft rangiert mit einem Marktanteil von 21 % auf dem Vize-Thron. Allerdings wird der Abstand zur Nummer 1 kleiner. Microsoft Azure weist im Vergleich zur Konkurrenz das derzeit stärkste Wachstum auf.

Während die Cloud-Umsätze von Microsoft im zweiten Quartal 2022 um 40 % zulegen konnten, gelang Amazon Web Services „nur“ ein Wachstum von 33 %. Selbst Google Cloud, die Cloudsparte von Alphabet (+36 %) konnte stärker zulegen als der Branchenprimus.

Eine deutliche Ansage an die Wettbewerber ist auch, dass Microsoft Azure unter den Fortune-500-Unternehmen eine Marktdurchdringung von 95 % erreicht. Dies ist laut der Konzernleitung darauf zurückzuführen, dass Microsoft seit geraumer Zeit seinen Großkunden intelligente Hybridlösungen in Sachen Cloud bereitstellt. Diesen Vorteil nutzt Microsoft, um die Preise der Google Cloud und AWS zu unterbieten. So entscheiden sich immer mehr Unternehmenskunden für Azure und werden dadurch langfristig im Ökosystem von Microsoft gehalten.

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Neue Partnerschaften mit Unity und Verbund

Unternehmen, die sich für eine Cloud-Struktur von Microsoft entscheiden bleiben in der Regel dauerhaft dabei. Jeder neue Firmenkunde, den Microsoft in diesem Bereich an Land zieht, bedeutet damit langfristig wiederkehrende Einnahmen.

Gerade gab Microsoft neue Partnerschaften mit dem Spieleentwickler Unity Technologies und dem österreichischen Versorger Verbund bekannt. Unity nutzt künftig die Cloud-Plattform Azure für die Erstellung von 3D-Echtzeit-Erfahrungen. Die erstellten Inhalte sollen zudem auf einem vereinfachten Weg für Xbox-Konsolen und den PC veröffentlicht werden. Die Partnerschaft soll die Dienste von Unity global zugänglich machen und für Entwickler unter anderem den Workflow verbessern.

Bei der Zusammenarbeit mit Verbund geht es darum, gemeinsam innovative und nachhaltige Lösungen für die Energiebranche zu identifizieren, die unter anderem auf Cloud-Computing-Technologien, künstlicher Intelligenz, dem Internet of Things (IoT), Big Data und Mixed Reality basieren.

Microsoft wiederum kann dank der Zusammenarbeit auf Grünstrom von Verbund setzen. Das Unternehmen möchte bis 2030 den weltweiten Energiebedarf der eigenen Rechenzentren vollständig aus nachhaltigen erneuerbaren Quellen beziehen und setzt nun ein erstes Zeichen mit der Verbund Grünstromlieferung für das erste Microsoft Datacenter in Österreich.

Auch in Zukunft sind wir uns jedenfalls sicher, dass dem Geschäft von Microsoft keine Grenzen gesetzt sind. Dies macht Microsoft für uns zu einem spannenden Dauerinvestments. Wer in seinem Portfolio den Bereich Big Tech noch untergewichtet hat, sollte zumindest über die Aktie nachdenken.

Auf gute Investments

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Ihre Kerstin Franzisi

Chefredakteurin Der Privatinvestor

Auf den Bühnen der Welt wird wieder gespielt. Das haben nach einer langen Zeit pandemiebedingter Auszeiten wohl mittlerweile die meisten in diesem Jahr schon mindestens einmal genossen. Am 24.08.2022 veröffentlichte CTS Eventim, der größte Konzertveranstalter und Ticketverkäufer in Europa, seine Zahlen zum zweiten Quartal. Diese jedenfalls sprechen eine deutliche Sprache: CTS Eventim hat sämtliche Erwartungen getoppt und mit dem ersten Halbjahr 2022 sogar den entsprechenden Vor-Corona-Zeitraum im Jahr 2019 übertroffen.

In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres erzielte CTS Eventim knapp über 734 Mio. EUR Umsatz. Das ist mehr als elfmal so viel wie in der ersten Hälfte des Lockdown-Jahres 2021 (65,3 Mio. EUR waren es hier). Insgesamt erwirtschaftete der Konzern 2021 vor dem Hintergrund von Verboten und Einschränkungen von Veranstaltungen durch die Corona-Pandemie einen Umsatz von 407,8 Mio. EUR. Im Jahr 2019, also vor Ausbruch der Pandemie, betrug der Umsatz mehr als 1,4 Mrd. EUR. Mehr als die Hälfte davon ist im laufenden Jahr schon erreicht (der Umsatz in der ersten Jahreshälfte 2019 lag bei 696,6 Mio. EUR). Man kann also mit Fug und Recht sagen, dass CTS Eventim wieder richtig auf Betriebstemperatur ist.

Geschäftsmodell: Umsatzmaschine

Das Geschäftsmodell von CTS Eventim ist atemberaubend in Bezug auf Umsätze und Cashflows. Sie kennen es vielleicht aus eigener Erfahrung oder haben es schon mal gelesen: Es gibt Veranstaltungen, die sind schon nach nur wenigen Stunden ausverkauft. Als Europas führender Ticketanbieter, über den der Verkauf in den meisten Fällen abgewickelt wird, generiert also auch CTS Eventim binnen kürzester Zeit gigantische Umsätze (die Grenze von 1 Mrd. EUR wurde bereits 2017 erstmalig überschritten). Wie hoch genau der Anteil am Ticketpreis ist, der bei der Eventim-Gruppe hängenbleibt, ist zwar ein vom Unternehmen bis heute wohl gehütetes Geheimnis, ein Anteil von bis zu 10 % ist aber durchaus denkbar. Im Segment Ticketing lag der Umsatz in der ersten Jahreshälfte 2022 bei 201,5 Mio. EUR.

Neben dem Ticketing generiert das Unternehmen große Umsätze im Segment Live Entertainment. Hier agiert CTS Eventim als Veranstalter von großen Festivals wie beispielsweise Rock am Ring, Rock im Park, Hurricane oder Southside. Dabei tritt der Konzern oft gar nicht namentlich in Erscheinung. Der nach außen auftretendem Veranstalter ist häufig eine Tochtergesellschaft. Außerdem ist der Konzern europaweit als Betreiber von sehr gefragten Eventhallen wie etwa die Kölner LANXESS Arena, die K.B. Hallen in Kopenhagen, die Berliner Waldbühne und das EVENTIM Apollo in London involviert. Im Segment Live Entertainment stieg der Umsatz in den ersten sechs Monaten 2022 auf 541,5 Mio. EUR (im Vergleich: die ersten 6 Monate 2021 brachten nur 18,3 Mio. EUR ein!) und lag damit klar über dem Vergleichszeitraum 2019 mit 505 Mio. EUR.

Viel Musik im ersten Halbjahr

„Der kraftvolle Neustart von Kulturveranstaltungen und Live Events macht uns sehr optimistisch, dass für unsere Branche nach über zwei sehr schwierigen Jahren nun endlich der Wendepunkt zum Besseren erreicht ist“, kommentierte Konzernchef Klaus-Peter Schulenberg das Zwischenergebnis zum ersten Halbjahr am 24.08. in München.

Doch bei aller Euphorie über das gelungene Wiederaufleben des gesamten Veranstaltungsbetriebs nach Ende der europaweiten Lockdowns: Es bestehen weiterhin Unsicherheiten mit Blick auf den weiteren Jahresverlauf. Aus diesem Grund hat das Management von CTS Eventim auch keine Prognose für das Gesamtjahr abgegeben. Inflation und deutlich gestiegene Kostenstrukturen, Fachkräftemangel sowie drohende Energieknappheit sind bremsende Faktoren, die in ihrem Ausmaß, Stand heute, kaum zu beziffern sind. Dazu kommt die komplette Unvorhersehbarkeit bezüglich einer neuen Corona-Welle im Herbst mit all ihren potenziellen Einschränkungen für die durch die letzten zwei Jahre stark gebeutelte Veranstaltungsbranche. Deshalb hält sich CTS Eventim mit konkreten Ausblicken zurück, auch wenn seit Frühling dieses Jahres der Veranstaltungsbetrieb wieder ohne wesentliche Einschränkungen ablaufen konnte.

Ungebrochener Expansionskurs – auch während der Krise

Auch wenn das Geschäft kurzfristig aufgrund äußerlicher Faktoren beeinflusst werden könnte, langfristig sind die Perspektiven intakt.

CTS Eventim hat sich seine starke Marktpräsenz und seine führende Position in Europa über die Jahre durch eine intelligente Expansionsstrategie aufgebaut. Auf der einen Seite hat sich der Konzern immer wieder andere größere oder auch kleinere Konzertveranstalter einverleibt beziehungsweise Beteiligungen an umsatzstarken Locations erreicht. Mit dem Bau der größten Multifunktionsarena in Italien fügt CTS Eventim seinem Portfolio eine weitere Bühne für Großveranstaltungen aller Art hinzu.

Das Unternehmen hat den Bau der MSG Arena, die gerade in Mailand entsteht, übernommen und wird auch diese Multifunktionshalle künftig betreiben. Sie soll 2025 ihre Türen öffnen. Das Außengelände ist mehr als 10.000 Quadratmeter groß und kann für großangelegte Open-Air-Veranstaltungen genutzt werden. In der Halle selbst sollen 16.000 Menschen Platz finden. Ein Mega-Event ist jetzt schon mal sicher. 2026 ist dort die Austragung der Olympischen Winterspiele geplant.

Die zweite „Expansionssäule“ ist das Ticketing – ob angeschlossen an eigene Veranstaltungen und Locations oder davon losgelöst. Kaum ein Veranstalter kommt am Branchengiganten CTS Eventim vorbei, wenn es darum geht, Tickets für größere Veranstaltungen effektiv an das Publikum zu verkaufen. Im Gegenteil: Viele Akteure gehen sogar exklusive Partnerschaften ein. Die jüngste: Die Rudolf Weber-ARENA in Oberhausen ist seit dem 16. August 2022 offizieller Ticketing-Partner von CTS Eventim.

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Wachstum durch intelligentes Ticketing

Auf dem Gebiet Ticketing punktet CTS Eventim neben seiner mächtigen Marktposition auch durch clevere Innovationen wie den neuen fälschungssicheren Digital-Tickets, dem sogenannten Eventim.Pass. Diese Tickets können ausschließlich mit der zugehören Eventim.App auf dem Smartphone erworben und abgerufen werden. Die Tickets werden in der App gespeichert, der für die Einlasskontrolle erforderliche QR-Code bleibt dabei aber zunächst unsichtbar. Dieser wird erst kurz vor Veranstaltungstermin angezeigt. Damit sind die Tickets fälschungssicher.

Die neue Tickettechnologie hat aber insbesondere für CTS Eventim noch einen weiteren Vorteil. Diese Tickets können ausschließlich auf dem konzerneigenen Zweitmarkt fanSALE weiterverkauft werden. Damit stärkt das Unternehmen seine diesbezügliche Position deutlich. Bisher testet CTS Eventim diese neue Ticket-Generation bei ausgewählten Veranstaltungen. Wenn der Konzern seinen Ticketverkauf irgendwann komplett auf den neuen Eventim.Pass umstellt, kontrolliert der Anbieter den Zweitmarkt bei allen Tickets, die über seine Plattformen laufen, vollständig.

Ticket-Software für Olympische Spiele 2024

Im Ticketing-Bereich konnte CTS Eventim noch einen weiteren hochkaratigen Deal abschließen: CTS Eventim soll gemeinsam mit Partnern die Ticket-Software und verbundene Dienstleistungen für die Olympischen und Paralympischen Spiele in Paris 2024 liefern. Das Konsortium aus dem Gemeinschaftsunternehmen mit der französischen Fnac Darty Gruppe namens France Billet und Orange Business Service habe einen entsprechenden Vertrag unterschrieben. Aus dem Vorhaben erwartet der Vorstand von CTS Eventim einen Umsatz in zweistelliger Millionenhöhe. Der Vertrag betrifft zunächst die für 2024 in Paris geplanten Sommerspiele. Im besten Falle könnte sich hieraus jedoch eine langfristige Kooperation mit dem Internationalen Olympischen Komitee entwickeln.

Gute Aussichten trotz Unwägbarkeiten für die Branche

CTS Eventim hat in der Krise gezeigt, wie stabil der Konzern ist und stetig weiter nach vorne gearbeitet. Die aktuellen Zahlen der ersten sechs Monate des laufenden Jahres zeigen eindrucksvoll, wie schnell der Konzern wieder auf der Überholspur sein kann. Die Vorsicht, mit der das Management den weiteren Jahresverlauf einordnet, spricht dabei nur für die vernünftige Perspektive der Konzernleitung: Nach zwei Jahren Quasi-Stillstand einer gesamten Branche und inmitten der Herausforderungen des aktuellen Weltgeschehens darf man zugestehen, nicht per Kristallkugel in die Zukunft sehen zu können.

Nichtsdestotrotz sind die Weichen gestellt, sodass es je nach Beeinträchtigungsgrad im Stile des ersten Halbjahres weitergehen kann. Und dass der Konzern auch Krise kann, hat er in den letzten Jahren mehr als bewiesen.

An der Börse wird dies recht volatil beurteilt. Wenn man sich das letzte Jahr anschaut, sieht man starke Kursschwankungen. Von seinem letzten Hoch bei 67,70 EUR im April dieses Jahres ist der Kurs der Aktie bis Auf 53 EUR am 22.08. gefallen. Die starken Halbjahreszahlen vom 24.08. ließen den Kurs in der direkten Folge bis auf 57,60 EUR steigen. Seitdem schwankt er leicht wieder nach unten. Aktuell liegt der Titel bei 54,30 EUR (Stand: 29.08.).

Wie sich die genannten Unwägbarkeiten für die Veranstaltungsbranche – und für CTS Eventim insbesondere – darstellen werden, weiß keiner genau. In jedem Fall haben wir mit CTS Eventim ein Unternehmen, dass für jegliches Szenario mehr als gut aufgestellt ist.

Ihre Kerstin Franzisi

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Chefredakteurin | Der Privatinvestor

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Wir kennen das ja schon: Warren Buffett ist kein Freund großer Veränderungen. Besonders wenn es um das Portfolio seiner Investmentholding Berkshire Hathaway geht. Auch im zurückliegenden Quartal, dessen Zahlen am 16.08.22 bekannt gegeben wurden, ist das Orakel von Omaha seinen Lieblingsinvestments treu geblieben.

Verglichen mit dem ersten Quartal 2022 war Buffett diesmal zudem deutlich zurückhaltender. Während er im Zeitraum Januar bis März im Berkshire-Portfolio Käufe mit einem Gesamtvolumen von 51 Mrd. USD tätigte, erwarb er im zweiten Quartal lediglich Aktien im Wert von 6 Mrd. USD.   

Interessant und vor allem sehr aufschlussreich sind seine jüngsten Transaktionen dennoch.

Quelle: Businessinsider.de/Instagram 30.08.2022

Buffett – großer Fan von Apple

Eine der größten Positionen, die Buffett für Berkshire Hathaway im zweiten Quartal 2022 hinzugekauft hat, waren rund 4 Millionen Apple-Aktien. Insgesamt hält Buffetts Beteiligungsholding nun fast 900 Millionen Aktien des iPhone-Herstellers. Diese entsprechen im Moment einem monetären Gegenwert von 122 Mrd. USD und machen mit einer Gewichtung von 40 % die derzeit größte Position im Berkshire-Depot aus.   

In den zurückliegenden Jahren hat Buffet kein Geheimnis um seine Vorliebe für Apple gemacht. Buffett bezeichnet den Tech-Giganten schon einmal als „Familienjuwel“ und „wahrscheinlich das beste Unternehmen“, das er kenne. Der berühmte Investor hat zwischen 2016 und 2018 rund 36 Mrd. USD für den Aufbau seiner Beteiligung am iPhone-Hersteller ausgegeben. Und das bedeutet, dass Buffett sein Geld, das er in Apple-Aktien investiert hat, in wenigen Jahren mehr als vervierfacht hat.

Ölbranche weiter im Fokus

Zudem erwarb Berkshire Hathaway 2,4 Millionen weitere Chevron-Aktien im aktuellen Wert von etwa 380 Mio. USD, und erhöhte damit seine Position auf 161 Millionen Anteilscheine. Chevron nimmt Berkshire-Aktienportfolio als viertgrößte Position einen Anteil von rund 8 % ein.

Darüber hinaus kaufte Buffett weitere 22 Millionen Aktien der Ölgesellschaft Occidental Petroleum im derzeitigen Gegenwert von rund 1,4 Mrd. USD, wodurch sich der Gesamtbesitz auf 158,5 Millionen erhöhte. Bald wird Berkshires Anteil an Occidental Petroleum noch höher sein. Wie Mitte August bekannt wurde, reichte Buffett bereits am 17. Juli bei der Federal Regulatory Commission (FERC) einen Antrag ein, um die Beteiligung auf bis zu 50% erhöhen zu können. Die Bewilligung dazu ist nun erteilt. Das würde bedeuten, dass der Starinvestor weitere 19,2 Mrd. USD in Aktien dieses Unternehmens steckt.

Aber auch das könnte nur ein vorläufiger Schritt auf dem Weg zu einer möglicherweise angestrebten Übernahme sein. Die sukzessiven Käufe von Berkshire Hathaway von Occidental-Aktien sind typisch für Buffett, wenn er die Übernahme des Unternehmens vorbereitet. Beispielsweise bei der Versicherungsgesellschaft Geico, die seit 1996 zu 100 % zum Konglomerat des Starinvestors gehört, war seine Vorgehensweise ganz ähnlich.

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Weitere Transaktionen

Des Weiteren kaufte Berkshire Hathaway im zweiten Quartal 2022 weitere vier Millionen Aktien am Videospieleanbieter Activision Blizzard. Aktien von Ally Financial und Paramount Global wurden ebenfalls hinzugefügt. Abgesehen von den Verkäufen der Anteilscheine von General Motors und Verizon veräußerte Berkshire Hathaway auch Aktien von Store Capital und U.S. Bancorp, der bislang neuntgrößten Position im Buffett-Depot.

Verluste in Milliardenhöhe – Buffett bleibt gelassen

Aufgrund der schwierigen Börsenphase musste Berkshire Hathaway im zweiten Quartal 2022 einen Verlust von rund 43,7 Mrd. USD hinnehmen. Im Vorjahresquartal stand an derselben Stelle ein Gewinn von rund 28,1 Mrd. USD bekannt geben. Derartige Ergebnisschwankungen bei Berkshire Hathaway beunruhigen uns jedoch nicht im Geringsten. Dafür sind nämlich in erster Linie Kursschwankungen im Investmentportfolio verantwortlich. Wir sind diesbezüglich mit Warren Buffett einer Meinung, der anlässlich der jüngsten Quartalsergebnisse erneut betonte: „Die Investmentgewinne oder -verluste im Quartal sind meist bedeutungslos“.

Viel aussagekräftiger ist der operative Gewinn, den Berkshire Hathaway über seine Tochtergesellschaften generiert. Dieser stieg gegenüber um Vorjahr um etwa 6,7 Mrd. USD im auf rund 9,3 Mrd. USD. Insbesondere das Versicherungsgeschäft seiner Tochtergesellschaften Geico und Co. läuft bestens.

Und was das Beteiligungsportfolio betrifft, fällt unser Fazit ebenfalls positiv aus:  Der Starinvestor wählt seinen eigenen Fokus, bei dem es eben nicht um kurzfristige sondern in erster Linie um langfristige Wertsteigerungen geht. Wenn Sie als Investor ebenfalls einen langfristigen Anlagehorizont verfolgen, sind Sie bei Berkshire Hathaway richtig.  

Auf gute Investments!

Ihre

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Kerstin Franzisi

Chefredakteurin Der Privatinvestor

Welches Unternehmen ist das teuerste der Welt? In den letzten Monaten hat mal Apple, mal Saudi ARAMCO die Nase vorn. Ende Mai hatte der iPhone-Hersteller nach starken Kursgewinnen den Platz an der Sonne erobert, diesen jedoch nach wenigen Tagen wieder an den Erdöl-Förderer abgegeben. Doch es bleibt weiter ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen. Die Marktkapitalisierung von Saudi ARAMCO beträgt derzeit 2,26 Billionen USD, Apple ist mit einem Börsenwert von 2,19 Billionen USD dicht dahinter (Stand jeweils 16.06.2022).

Den dritten Platz belegt derzeit mit einer Marktkapitalisierung von 1,88 Billionen USD Microsoft. Noch zu Beginn des Jahres war es der US-Software-Riese, der mit Apple um den Titel „wertvollstes Unternehmen der Welt“ wetteiferte. Doch seit der US-Zinswende und Putins Krieg in der Ukraine hat der Aktienkurs von Microsoft – wie der vieler Tech-Konzerne – merklich korrigiert. Auf Sicht der letzten drei Monate gab der Kurs von Microsoft mehr als 12 % ab. Insgesamt musste der Tech-Sektor Einbußen hinnehmen. Saudi ARAMCO profitiert indessen vom stark gestiegenen Ölpreis und hat die Tech-Werte deshalb in Sachen Marktkapitalisierung überholt.

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Dennoch rangiert Big Tech in Sachen Börsenwert nach wie vor weit vorne. Bis auf die derzeitige Nr. 1, Saudi ARAMCO, sind unter den Top 5 ausschließlich Tech-Giganten zu finden.

Tabelle Die wertvollsten Unternehmen der Welt (nach Marktkapitalisierung)

Die teuersten Unternehmen der Welt  
RangUnternehmenBrancheLandMarktkapitalisierung
(in Mrd. USD)
1Saudi ARAMCOÖl/GasSaudi-Arabien1’883
2AppleTechUSA2’192
3MicrosoftTechUSA1’827
4AlphabetTechUSA1’397
5AmazonTechUSA1’046
(Stand: 16.06.2022)

Apple nun für längere Zeit auf den 2. Platz verbannt?

Wird Apple Saudi ARAMCO bald wieder als teuerstes Unternehmen ablösen? Im Moment sieht es eher so aus, als könnte ARAMCO längere Zeit auf dem Thron bleiben.

Wie der Wettbewerb um das wertvollste Unternehmen auf dem Globus weitergehen wird, hängt für Apple in erster Linie von den iPhone-Umsätzen ab. Je nachdem wie sich diese entwickeln, kann dies den Aktienkurs positiv oder negativ beeinflussen. Denn das iPhone steht bis heute für über 60% des Konzernumsatzes, wie die jüngsten Zahlen zum zweiten Quartal 2022 belegen.

Ausgerechnet dieser Bereich war im ersten Halbjahr von Herausforderungen geprägt. Der Rückzug aus dem Russland-Geschäft und Probleme mit Lieferketten, die unter anderem durch den Lockdown im chinesischen Shanghai verursacht worden waren, führten zu Absatzrückgängen. Dennoch gibt es Grund zu Optimismus – zumindest, was die strengen Lockdowns in den chinesischen Wirtschaftsmetropolen betrifft. Diese wurden Anfang Juni vorsichtig gelockert.

Nichtsdestotrotz könnte der Apple-Kurs durch eine erneute Verschärfung des Chipmangels abermals unter Druck geraten. Dies könnte den Abstand zu Saudi ARAMCO als derzeit teuerstes Unternehmen der Welt vergrößern. Ob Apple nach Marktkapitalisierung auf Platz 1 oder 2 rangiert, beeinflusst unsere Investmentthese zu dem Unternehmen allerdings nicht.

Apple: Exzellenter Tech-Wert und Langfristinvestment

Apple ist und bleibt ein interessanter Tech-Wert mit Langfristqualitäten. Das Geschäftsmodell ist stark, die Wachstumsperspektiven intakt.

Das iPhone ist längst für viele von uns zur „Fernbedienung des Lebens“ geworden. Wir haben unser Smartphone immer und überall dabei. Unseren Alltag ohne Smartphone zu bewältigen, können wir uns kaum noch vorstellen. Natürlich gibt es mit Samsung und Xiaomi harte Konkurrenz, doch seiner Fangemeinde und damit auch seinem Kundenstamm kann sich Apple recht sicher sein. So ist die Frage, ob iPhone oder ein anderes Smartphone-Gerät, schon fast eine Philosophie-Frage. Wer sich jedenfalls einmal für ein iPhone entschieden hat, wird dies mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch künftig tun.

Doch die starke Marktposition von Apple fußt nicht allein auf dem iPhone. Mit seinen Produktneuheiten mischt der Konzern gerade sowohl den PC- als auch den Chipmarkt gewaltig auf. (Siehe auch unser Blog-Beitrag: „Apple: Back to the Roots?“)

Jetzt auch noch die Autobranche

Niemals stehen bleiben, sich niemals auf den bisherigen Erfolgen ausruhen – das ist das Erfolgsgeheimnis von Apple. Gerade verfolgt der Konzern das Ziel, sich auch in der Automobilbranche stärker festzusetzen, bzw. sich mit dieser zu verzahnen.

Während Amazon und Alphabet dies schon länger versuchen und dazu an eigenen autonomen Fahrzeugen tüfteln, geht Apple dabei einen etwas anderen Weg. Der Konzern will seine Software CarPlay künftig direkt mit den Betriebsfunktionen in den Fahrzeugen vernetzen.

Via CarPlay im Auto Musik hören oder ein Navigationsprogramm wie Karten (von Apple selbst) oder Google Maps (vom Konkurrenten Alphabet) nutzen, das kennen wir bereits. Künftig soll CarPlay noch viel mehr können, etwa die Klimaanlage steuern, oder den aktuellen Füllstand des Tanks anzeigen. Apple beabsichtigt somit einen direkten Zugriff seiner Software auf Steuerungssysteme der Autos.

Bei etlichen Autoherstellern scheint dieses Vorhaben bereits auf Zustimmung zu stoßen. Apple führt als Kooperationspartner folgende Automarken auf: Mercedes, Audi, Porsche, Ford, Renault, Nissan und Volvo. Ende nächsten Jahres sollen erste Autos mit den erweiterten CarPlay-Funktionen auf den Markt kommen.

Zuversichtlich in die Zukunft

Aufgrund der noch nicht überwundenen Lieferengpässe, dem fortbestehende Chipmangel sowie den global steigenden Rohstoffpreisen hält sich das Apple-Management beim Ausblick auf das Gesamtjahr nach wie vor mit konkreten Aussagen zurück.

Apple beweist allerdings immer wieder, dass dem Konzern die Ideen nicht ausgehen. Das Unternehmen macht sich immer unabhängiger. Das weist Apple gerade durch eine eigene Chipentwicklung nach. Außerdem vergrößert sich die Angebotspalette dank der Wearables immer mehr. Apple tritt zurzeit mit seiner neuen, kompakten Desktop-Lösung Mac Studio gegen die etablierten Desktop-PC-Hersteller an. Wachstumspotenzial ist bei Apple damit in jedem Fall vorhanden.

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„Physisches Gold ist in punkto Krisenfestigkeit die Geldanlage Nummer Eins.“ Diese Ansicht war in der Vergangenheit von vielen Finanzexperten zu hören. In den zurückliegenden Monaten dürften bei Anlegern hingegen Zweifel aufgekommen sein. Denn der Goldpreis entwickelte sich parallel zu den Aktienmärkten – nämlich im Sinkflug. Hat Gold als Krisenwährung also ausgedient? Oder gibt es spezifische Gründe für den Rückgang, die bald schon wieder außer Kraft treten könnten?

Zinserhöhungen drücken Goldpreis

Infolge der US-Zinswende und der unmittelbar darauf einsetzenden Leitzinserhöhungen der Fed seit Frühjahr 2022 ist der Kurs des Goldpreises stark unter Druck geraten. Noch am 07.03.2022 notierte der Preis des begehrten Edelmetalls auf seinem jüngsten Hoch bei rund 2.070 USD pro Feinunze. Aktuell (Stand: 23.09.2022) sieht es ganz anders aus. Heute kostet die Feinunze Gold nur noch etwa 1.646 USD, was einen Rückgang um ca. 25,7 % bedeutet.

Goldkurs in US-Dollar

Quelle: finanzen.net

Wenn Sie als Privatinvestor wie gewohnt physisches Gold in EUR handeln, hat sich der Kursverfall des Edelmetalls für Sie weniger drastisch dargestellt. Denn hier macht sich die USD-Stärke deutlich bemerkbar, da der USD gegenüber dem EUR von Anfang März bis Mitte September um etwa 13 % zugelegt hat. So kostete ein EUR am 06.03.22 rund 1,11 USD, während heute ein EUR nur noch für ca. 0,98 USD zu haben ist. Das hat natürlich Auswirkungen für den Kurs des Goldpreises in EUR im Vergleich mit seinem Pendant in USD.

Goldkurs in Euro

Quelle: finanzen.net

Wenn die Feinunze Gold Anfang März etwa 1.884 EUR gekostet hat, zahlen Anleger derzeit rund 1.695 EUR, was einer Abschwächung des Kurses „nur“ um ca. 11,2 % entspricht. Hier zeigen sich deutliche Unterschiede zur Entwicklung des Goldpreises in USD, was aber in allererster Linie auf die auseinanderklaffende Performance der Währungspaares EUR/USD zurückzuführen ist.

Licht am Ende des Tunnels?

Aktuell scheint das größte Problem für physisches Gold zu sein, dass es im Gegensatz zu Anleihen nicht verzinst wird. Und einige Bonds weisen nach den ersten Leitzinserhöhungen der US-Notenbank bereits wieder relativ attraktive Verzinsungen von etwa 5% p.a. auf. Nach Angaben des World Gold Council wurden im August 2022 bei weltweiten Gold-ETFs Abflüsse von 51 Tonnen verzeichnet. Es ist davon auszugehen, dass diese Liquidität nun vor allem in Anleihen umgeschichtet wird.

Dies wird sich mittelfristig auch nicht ändern. Denn die Federal Reserve hat weitere Leitzinserhöhungen angekündigt. Die US-Notenbank hat erst Mitte September 2022 das Zinsniveau um 75 Basispunkte nach oben auf ein Niveau von 3,00 bis 3,25 angehoben. Anlässlich dessen hat der Fed-Chef, Jerome Powell, keinen Zweifel gelassen: In absehbarer Zeit wird die US-Zentralbank von ihrem eingeschlagenen Kurs einer restriktiven Geldpolitik nicht abweichen. Wir erleben Mario Draghis berühmt-berüchtigtes Credo „Whatever it takes!“ nun also mit umgekehrten Vorzeichen.

Demgegenüber steht allerdings eine steigende Nachfrage nach physischem Gold seitens der globalen Notenbanken sowie der Schwellenländer. Historisch betrachtet waren auch die 1970er-Jahre durch schwaches Wachstum und eine erhöhte Inflation charakterisiert – bei gleichzeitig steigendem Goldpreis. 1970 kostete beispielsweise die Feinunze noch knapp 38 USD, drei Jahre später zahlten Händler bereits mehr als 100 USD. Mittelfristig besteht bereits Hoffnung auf Erholungspotenzial: Die Fed könnte ihre Geldpolitik schon 2023 als Antwort auf ein sich abschwächende Wirtschaft wieder leicht lockern.

Wenn die Miner nicht mehr wollen …

Allerdings gibt es nicht nur finanzpolitische Aspekte, die für Investments in physisches Gold sprechen. Denn wichtige Gründe, die den Ruf der enormen Wertstabilität des Edelmetalls erklären, wenn nicht gar begründen, beruhen auf den besonderen Umständen der Produktion bzw. der Förderung von Gold. Aufgrund ihrer über Jahrzehnte hinweg erworbenen starken wirtschaftlichen Situation machen viele Goldminenbetreiber den Schürfbetrieb auf ihren Claims von dem Preis abhängig, den sie am Markt erzielen können.

Wenn die Förderkosten für eine Feinunze Gold den erreichbaren Ertrag übersteigen und somit einem möglichen Gewinn entgegenstehen, zögern die meisten Miner – selbst die Besitzer der ertragreichsten Claims – nicht sehr lange, ihre Maschinen einzumotten und die Tore vorübergehend zu schließen. Und das genau so lange, bis der Goldpreis wieder ein profitables Niveau erreicht. Aufgrund der aktuellen deutlichen Verteuerung von Öl, anderen Energieträgern und bald wohl auch von Arbeitslöhnen dürften die ersten Minenbesitzer wohl schon bald mit solchen Gedanken spielen.

Tritt diese Situation ein, wird es mit einiger Sicherheit zu einer Verknappung des Angebots kommen. Dies sollte wiederum zu einem höheren Goldpreis führen. Eine „bodenlose“ Verbilligung von physischem Gold wird es somit nicht geben. Beim Gold bleiben Angebot und Nachfrage also stets in einem Verhältnis, das langfristig steigende Preise begünstigt. Nicht zuletzt deshalb gilt das Edelmetall seit über 2000 Jahren als beständige Wertanlage.

Goldpreis: Günstig in der historischen Entwicklung

Wenn wir uns die Vergangenheit und hier besonders die historische Entwicklung des Goldpreises anschauen, können wir aus einer Bloomberg-Grafik entnehmen, dass dieser sich inflationsbereinigt vor Jahren erreichten Höchstständen entfernt hat.

Quelle: Eigene Darstellung nach Bloomberg

Wer den Rückgang des Kurses und die deutlich erhöhte Inflation der vergangenen Monate hinzuaddiert, wird im Ergebnis einen Goldpreis erhalten, der sich wohl nur knapp 40 % unter den ehemaligen Höchstständen bewegt. Ohnehin kommt Wittmann in seiner Studie noch zu einem wesentlich deutlicherem Resultat:
Quelle: Eigene Darstellung nach Bloomberg

Gold ist damit von einer Überbewertung – zumindest im historischen Vergleich – noch weit entfernt. Die hoch bewerteten Aktienmärkte haben in der Zwischenzeit eine starke Korrektur einstecken müssen. Beim Gold ist die Luft nach unten momentan deutlich geringer.

Max Otte Fonds: echte Alternative zu einem direkten Gold-Investment

Wenn Sie als Privatinvestor eine Geldanlag in physisches Gold beispielsweise wegen der schwierigen Lagerung scheuen, ist der Max Otte Multiple Opportunities Fund eine echte Alternative für Sie. Das Finanzprodukt ist einer der wenigen aktiv gemanagten Fonds für deutsche Privatinvestoren, der in physisches Gold anlegen darf. Der Max Otte Multiple Opportunities Fund hält derzeit rund 100 Kilogramm in Goldbarren sowie rund dreieinhalb Tonnen Silberbarren bzw. in Summe rund 14 % des Fondsvermögens in physischen Edelmetallen (Siehe: Managementkommentar – August 2022).

Beim Max Otte Multiple Opportunities Fonds handelt es sich um einen alternativen Investmentfonds (AIF). Er darf somit in unterschiedliche Assetklassen wie Aktien, physisches Gold und Silber, Anleihen und Liquidität investieren. Dabei kann das Management Einzelpositionen bis zu 25 % des Fondsvermögens eingehen und somit von den starken Kursentwicklungen der Beteiligungen länger profitieren. Das Erfolgsrezept: sorgfältige Kapitalmarktanalysen, ein langfristiger Ansatz und der Mut, Chancen zu nutzen und auch größere Positionen einzugehen.

Die aktuelle Goldschwäche zum Nachkaufen nutzen

Fazit: Auch wenn der der Kurs des immer noch äußerst begehrten Edelmetalls in jüngster Zeit nachgegeben hat, ändert sich nichts daran, dass ein Investment in physisches Gold in punkto Werterhalt nicht zu toppen ist. Der Goldpreis wird seine aktuelle Schwäche wieder überwinden. Viele Aspekte wie die historische Betrachtung, eine beständige Nachfrage und fördertechnische Besonderheiten sprechen dafür. Mit dem Max Otte Multiple Opportunities Fund besitzen Privatinvestoren sich die Vorteile eines finanziellen Engagements in physisches Gold zu sichern.     

Fazit: Auch wenn der der Kurs des immer noch äußerst begehrten Edelmetalls in jüngster Zeit nachgegeben hat, ändert sich nichts daran, dass ein Investment in physisches Gold in punkto Werterhalt nicht zu toppen ist. Der Goldpreis wird seine aktuelle Schwäche wieder überwinden. Viele Aspekte wie die historische Betrachtung, eine beständige Nachfrage und fördertechnische Besonderheiten sprechen dafür. Mit dem Max Otte Multiple Opportunities Fund besitzen Privatinvestoren sich die Vorteile eines finanziellen Engagements in physisches Gold zu sichern.

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Ihr Kerstin Franzisi

Chefredakteurin Der Privatinvestor

Der Microsoft-Gründer und ehemals reichste Mann der Welt, Bill Gates, hat einmal gesagt: „Wenn ich eine feste Vorstellung einer Ziellinie gehabt hätte, hätte ich sie schon vor Jahren überschritten.“ Und obwohl Gates sich bereits 2008 aus dem operativen Geschäft des Unternehmens zurückgezogen hat, gilt diese Aussage im Hinblick auf den Konzern wohl heute noch. Grenzen scheint es für Microsoft nicht zu geben.

Microsoft tanzt auf vielen Hochzeiten

Als weltweit führendes Technologieunternehmen ist Microsoft ein breit diversifizierter Konzern, der eine Reihe von unterschiedlichen Diensten anbietet. Die drei Geschäftsfelder des Technologiegiganten lauten: Productivity and Business Processes, Intelligent Cloud und Personal Computing.

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Productivity and Business Processes umfasst unter anderem Customer-Relationship-Management-Anwendungen (CRM), verschiedene Enterprises-Ressource-Planning-Systeme (ERP) sowie die in aller Welt bekannten Office-Produkte. Außerdem gehören verschiedene Marketing- und IT-Sicherheitslösungen sowie das Karrierenetzwerk LinkedIn dazu.

Herzstück im Segment Intelligent Cloud ist die Cloud-Plattform Azure, ergänzt um verschiedenen Serverprodukte und sonstige Clouddienste.

Personal Computing betreibt die Suchmaschine Bing. Ebenso ist hier die Gaming-Sparte inklusive Xbox integriert. Gerade die Expansion der Gaming-Sparte steht bei Microsoft derzeit im Fokus. Anfang 2022 übernahm der Konzern bekannt, den Spieleentwickler Activision Blizzard übernehmen zu wollen. Der Vorgang soll bis Mitte nächsten Jahres abgeschlossen sein. Microsoft würde mit dieser Übernahme auch Bereich Videospiele global in die Spitzengruppe der Anbieter aufsteigen.

Starkes Wachstum im Geschäftsjahr 2021/22

Vor wenigen Wochen präsentierte Microsoft seine Zahlen für das vierte Quartal sowie das Gesamtjahr 2021/22. (Das Geschäftsjahr des Konzerns dauert vom 1. Juli bis 30.06. ist also gegenüber dem Kalenderjahr um sechs Monate verschoben.)

Im vierten Quartal stieg der Umsatz um 12 %. Der operative Gewinn legte um 8 % zu und das Nettoergebnis wuchs um 2 %. Gegenüber den Vorquartalen und dem Vorjahr hat sich das Wachstum zwar abgeschwächt, dies ist aber zu einem Großteil auf Währungseffekte zurückzuführen. Zu konstanten Wechselkursen wären Umsatz und operativer Gewinn mit einer Rate von 16 bzw. 14 % gestiegen und der Nettogewinn hätte 8 % zugelegt. Zudem wirkten sich die erneuten Lockdowns in China auf das Ergebnis aus.

Im Gesamtjahr 2021/22 kletterte der Umsatz um 18 % (zu konstanten Wechselkursen +19 %). Operativer Gewinn und Nettoergebnis warten mit einem Wachstum von 19 bzw. 15 % auf.

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Microsoft Azure auf dem Weg zur Nr. 1

Der Cloudmarkt wird von drei Tech-Giganten dominiert. Noch ist Amazon die Nr. 1. Laut Statista verfügte Amazon Web Services (AWS) im zweiten Quartal 2022 über einen Marktanteil von 34 %. Microsoft rangiert mit einem Marktanteil von 21 % auf dem Vize-Thron. Allerdings wird der Abstand zur Nummer 1 kleiner. Microsoft Azure weist im Vergleich zur Konkurrenz das derzeit stärkste Wachstum auf.

Während die Cloud-Umsätze von Microsoft im zweiten Quartal 2022 um 40 % zulegen konnten, gelang Amazon Web Services „nur“ ein Wachstum von 33 %. Selbst Google Cloud, die Cloudsparte von Alphabet (+36 %) konnte stärker zulegen als der Branchenprimus.

Eine deutliche Ansage an die Wettbewerber ist auch, dass Microsoft Azure unter den Fortune-500-Unternehmen eine Marktdurchdringung von 95 % erreicht. Dies ist laut der Konzernleitung darauf zurückzuführen, dass Microsoft seit geraumer Zeit seinen Großkunden intelligente Hybridlösungen in Sachen Cloud bereitstellt. Diesen Vorteil nutzt Microsoft, um die Preise der Google Cloud und AWS zu unterbieten. So entscheiden sich immer mehr Unternehmenskunden für Azure und werden dadurch langfristig im Ökosystem von Microsoft gehalten.

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Neue Partnerschaften mit Unity und Verbund

Unternehmen, die sich für eine Cloud-Struktur von Microsoft entscheiden bleiben in der Regel dauerhaft dabei. Jeder neue Firmenkunde, den Microsoft in diesem Bereich an Land zieht, bedeutet damit langfristig wiederkehrende Einnahmen.

Gerade gab Microsoft neue Partnerschaften mit dem Spieleentwickler Unity Technologies und dem österreichischen Versorger Verbund bekannt. Unity nutzt künftig die Cloud-Plattform Azure für die Erstellung von 3D-Echtzeit-Erfahrungen. Die erstellten Inhalte sollen zudem auf einem vereinfachten Weg für Xbox-Konsolen und den PC veröffentlicht werden. Die Partnerschaft soll die Dienste von Unity global zugänglich machen und für Entwickler unter anderem den Workflow verbessern.

Bei der Zusammenarbeit mit Verbund geht es darum, gemeinsam innovative und nachhaltige Lösungen für die Energiebranche zu identifizieren, die unter anderem auf Cloud-Computing-Technologien, künstlicher Intelligenz, dem Internet of Things (IoT), Big Data und Mixed Reality basieren.

Microsoft wiederum kann dank der Zusammenarbeit auf Grünstrom von Verbund setzen. Das Unternehmen möchte bis 2030 den weltweiten Energiebedarf der eigenen Rechenzentren vollständig aus nachhaltigen erneuerbaren Quellen beziehen und setzt nun ein erstes Zeichen mit der Verbund Grünstromlieferung für das erste Microsoft Datacenter in Österreich.

Auch in Zukunft sind wir uns jedenfalls sicher, dass dem Geschäft von Microsoft keine Grenzen gesetzt sind. Dies macht Microsoft für uns zu einem spannenden Dauerinvestments. Wer in seinem Portfolio den Bereich Big Tech noch untergewichtet hat, sollte zumindest über die Aktie nachdenken.

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Ihre Kerstin Franzisi

Chefredakteurin Der Privatinvestor

Auf den Bühnen der Welt wird wieder gespielt. Das haben nach einer langen Zeit pandemiebedingter Auszeiten wohl mittlerweile die meisten in diesem Jahr schon mindestens einmal genossen. Am 24.08.2022 veröffentlichte CTS Eventim, der größte Konzertveranstalter und Ticketverkäufer in Europa, seine Zahlen zum zweiten Quartal. Diese jedenfalls sprechen eine deutliche Sprache: CTS Eventim hat sämtliche Erwartungen getoppt und mit dem ersten Halbjahr 2022 sogar den entsprechenden Vor-Corona-Zeitraum im Jahr 2019 übertroffen.

In den ersten sechs Monaten des laufenden Jahres erzielte CTS Eventim knapp über 734 Mio. EUR Umsatz. Das ist mehr als elfmal so viel wie in der ersten Hälfte des Lockdown-Jahres 2021 (65,3 Mio. EUR waren es hier). Insgesamt erwirtschaftete der Konzern 2021 vor dem Hintergrund von Verboten und Einschränkungen von Veranstaltungen durch die Corona-Pandemie einen Umsatz von 407,8 Mio. EUR. Im Jahr 2019, also vor Ausbruch der Pandemie, betrug der Umsatz mehr als 1,4 Mrd. EUR. Mehr als die Hälfte davon ist im laufenden Jahr schon erreicht (der Umsatz in der ersten Jahreshälfte 2019 lag bei 696,6 Mio. EUR). Man kann also mit Fug und Recht sagen, dass CTS Eventim wieder richtig auf Betriebstemperatur ist.

Geschäftsmodell: Umsatzmaschine

Das Geschäftsmodell von CTS Eventim ist atemberaubend in Bezug auf Umsätze und Cashflows. Sie kennen es vielleicht aus eigener Erfahrung oder haben es schon mal gelesen: Es gibt Veranstaltungen, die sind schon nach nur wenigen Stunden ausverkauft. Als Europas führender Ticketanbieter, über den der Verkauf in den meisten Fällen abgewickelt wird, generiert also auch CTS Eventim binnen kürzester Zeit gigantische Umsätze (die Grenze von 1 Mrd. EUR wurde bereits 2017 erstmalig überschritten). Wie hoch genau der Anteil am Ticketpreis ist, der bei der Eventim-Gruppe hängenbleibt, ist zwar ein vom Unternehmen bis heute wohl gehütetes Geheimnis, ein Anteil von bis zu 10 % ist aber durchaus denkbar. Im Segment Ticketing lag der Umsatz in der ersten Jahreshälfte 2022 bei 201,5 Mio. EUR.

Neben dem Ticketing generiert das Unternehmen große Umsätze im Segment Live Entertainment. Hier agiert CTS Eventim als Veranstalter von großen Festivals wie beispielsweise Rock am Ring, Rock im Park, Hurricane oder Southside. Dabei tritt der Konzern oft gar nicht namentlich in Erscheinung. Der nach außen auftretendem Veranstalter ist häufig eine Tochtergesellschaft. Außerdem ist der Konzern europaweit als Betreiber von sehr gefragten Eventhallen wie etwa die Kölner LANXESS Arena, die K.B. Hallen in Kopenhagen, die Berliner Waldbühne und das EVENTIM Apollo in London involviert. Im Segment Live Entertainment stieg der Umsatz in den ersten sechs Monaten 2022 auf 541,5 Mio. EUR (im Vergleich: die ersten 6 Monate 2021 brachten nur 18,3 Mio. EUR ein!) und lag damit klar über dem Vergleichszeitraum 2019 mit 505 Mio. EUR.

Viel Musik im ersten Halbjahr

„Der kraftvolle Neustart von Kulturveranstaltungen und Live Events macht uns sehr optimistisch, dass für unsere Branche nach über zwei sehr schwierigen Jahren nun endlich der Wendepunkt zum Besseren erreicht ist“, kommentierte Konzernchef Klaus-Peter Schulenberg das Zwischenergebnis zum ersten Halbjahr am 24.08. in München.

Doch bei aller Euphorie über das gelungene Wiederaufleben des gesamten Veranstaltungsbetriebs nach Ende der europaweiten Lockdowns: Es bestehen weiterhin Unsicherheiten mit Blick auf den weiteren Jahresverlauf. Aus diesem Grund hat das Management von CTS Eventim auch keine Prognose für das Gesamtjahr abgegeben. Inflation und deutlich gestiegene Kostenstrukturen, Fachkräftemangel sowie drohende Energieknappheit sind bremsende Faktoren, die in ihrem Ausmaß, Stand heute, kaum zu beziffern sind. Dazu kommt die komplette Unvorhersehbarkeit bezüglich einer neuen Corona-Welle im Herbst mit all ihren potenziellen Einschränkungen für die durch die letzten zwei Jahre stark gebeutelte Veranstaltungsbranche. Deshalb hält sich CTS Eventim mit konkreten Ausblicken zurück, auch wenn seit Frühling dieses Jahres der Veranstaltungsbetrieb wieder ohne wesentliche Einschränkungen ablaufen konnte.

Ungebrochener Expansionskurs – auch während der Krise

Auch wenn das Geschäft kurzfristig aufgrund äußerlicher Faktoren beeinflusst werden könnte, langfristig sind die Perspektiven intakt.

CTS Eventim hat sich seine starke Marktpräsenz und seine führende Position in Europa über die Jahre durch eine intelligente Expansionsstrategie aufgebaut. Auf der einen Seite hat sich der Konzern immer wieder andere größere oder auch kleinere Konzertveranstalter einverleibt beziehungsweise Beteiligungen an umsatzstarken Locations erreicht. Mit dem Bau der größten Multifunktionsarena in Italien fügt CTS Eventim seinem Portfolio eine weitere Bühne für Großveranstaltungen aller Art hinzu.

Das Unternehmen hat den Bau der MSG Arena, die gerade in Mailand entsteht, übernommen und wird auch diese Multifunktionshalle künftig betreiben. Sie soll 2025 ihre Türen öffnen. Das Außengelände ist mehr als 10.000 Quadratmeter groß und kann für großangelegte Open-Air-Veranstaltungen genutzt werden. In der Halle selbst sollen 16.000 Menschen Platz finden. Ein Mega-Event ist jetzt schon mal sicher. 2026 ist dort die Austragung der Olympischen Winterspiele geplant.

Die zweite „Expansionssäule“ ist das Ticketing – ob angeschlossen an eigene Veranstaltungen und Locations oder davon losgelöst. Kaum ein Veranstalter kommt am Branchengiganten CTS Eventim vorbei, wenn es darum geht, Tickets für größere Veranstaltungen effektiv an das Publikum zu verkaufen. Im Gegenteil: Viele Akteure gehen sogar exklusive Partnerschaften ein. Die jüngste: Die Rudolf Weber-ARENA in Oberhausen ist seit dem 16. August 2022 offizieller Ticketing-Partner von CTS Eventim.

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Wachstum durch intelligentes Ticketing

Auf dem Gebiet Ticketing punktet CTS Eventim neben seiner mächtigen Marktposition auch durch clevere Innovationen wie den neuen fälschungssicheren Digital-Tickets, dem sogenannten Eventim.Pass. Diese Tickets können ausschließlich mit der zugehören Eventim.App auf dem Smartphone erworben und abgerufen werden. Die Tickets werden in der App gespeichert, der für die Einlasskontrolle erforderliche QR-Code bleibt dabei aber zunächst unsichtbar. Dieser wird erst kurz vor Veranstaltungstermin angezeigt. Damit sind die Tickets fälschungssicher.

Die neue Tickettechnologie hat aber insbesondere für CTS Eventim noch einen weiteren Vorteil. Diese Tickets können ausschließlich auf dem konzerneigenen Zweitmarkt fanSALE weiterverkauft werden. Damit stärkt das Unternehmen seine diesbezügliche Position deutlich. Bisher testet CTS Eventim diese neue Ticket-Generation bei ausgewählten Veranstaltungen. Wenn der Konzern seinen Ticketverkauf irgendwann komplett auf den neuen Eventim.Pass umstellt, kontrolliert der Anbieter den Zweitmarkt bei allen Tickets, die über seine Plattformen laufen, vollständig.

Ticket-Software für Olympische Spiele 2024

Im Ticketing-Bereich konnte CTS Eventim noch einen weiteren hochkaratigen Deal abschließen: CTS Eventim soll gemeinsam mit Partnern die Ticket-Software und verbundene Dienstleistungen für die Olympischen und Paralympischen Spiele in Paris 2024 liefern. Das Konsortium aus dem Gemeinschaftsunternehmen mit der französischen Fnac Darty Gruppe namens France Billet und Orange Business Service habe einen entsprechenden Vertrag unterschrieben. Aus dem Vorhaben erwartet der Vorstand von CTS Eventim einen Umsatz in zweistelliger Millionenhöhe. Der Vertrag betrifft zunächst die für 2024 in Paris geplanten Sommerspiele. Im besten Falle könnte sich hieraus jedoch eine langfristige Kooperation mit dem Internationalen Olympischen Komitee entwickeln.

Gute Aussichten trotz Unwägbarkeiten für die Branche

CTS Eventim hat in der Krise gezeigt, wie stabil der Konzern ist und stetig weiter nach vorne gearbeitet. Die aktuellen Zahlen der ersten sechs Monate des laufenden Jahres zeigen eindrucksvoll, wie schnell der Konzern wieder auf der Überholspur sein kann. Die Vorsicht, mit der das Management den weiteren Jahresverlauf einordnet, spricht dabei nur für die vernünftige Perspektive der Konzernleitung: Nach zwei Jahren Quasi-Stillstand einer gesamten Branche und inmitten der Herausforderungen des aktuellen Weltgeschehens darf man zugestehen, nicht per Kristallkugel in die Zukunft sehen zu können.

Nichtsdestotrotz sind die Weichen gestellt, sodass es je nach Beeinträchtigungsgrad im Stile des ersten Halbjahres weitergehen kann. Und dass der Konzern auch Krise kann, hat er in den letzten Jahren mehr als bewiesen.

An der Börse wird dies recht volatil beurteilt. Wenn man sich das letzte Jahr anschaut, sieht man starke Kursschwankungen. Von seinem letzten Hoch bei 67,70 EUR im April dieses Jahres ist der Kurs der Aktie bis Auf 53 EUR am 22.08. gefallen. Die starken Halbjahreszahlen vom 24.08. ließen den Kurs in der direkten Folge bis auf 57,60 EUR steigen. Seitdem schwankt er leicht wieder nach unten. Aktuell liegt der Titel bei 54,30 EUR (Stand: 29.08.).

Wie sich die genannten Unwägbarkeiten für die Veranstaltungsbranche – und für CTS Eventim insbesondere – darstellen werden, weiß keiner genau. In jedem Fall haben wir mit CTS Eventim ein Unternehmen, dass für jegliches Szenario mehr als gut aufgestellt ist.

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Wir kennen das ja schon: Warren Buffett ist kein Freund großer Veränderungen. Besonders wenn es um das Portfolio seiner Investmentholding Berkshire Hathaway geht. Auch im zurückliegenden Quartal, dessen Zahlen am 16.08.22 bekannt gegeben wurden, ist das Orakel von Omaha seinen Lieblingsinvestments treu geblieben.

Verglichen mit dem ersten Quartal 2022 war Buffett diesmal zudem deutlich zurückhaltender. Während er im Zeitraum Januar bis März im Berkshire-Portfolio Käufe mit einem Gesamtvolumen von 51 Mrd. USD tätigte, erwarb er im zweiten Quartal lediglich Aktien im Wert von 6 Mrd. USD.   

Interessant und vor allem sehr aufschlussreich sind seine jüngsten Transaktionen dennoch.

Quelle: Businessinsider.de/Instagram 30.08.2022

Buffett – großer Fan von Apple

Eine der größten Positionen, die Buffett für Berkshire Hathaway im zweiten Quartal 2022 hinzugekauft hat, waren rund 4 Millionen Apple-Aktien. Insgesamt hält Buffetts Beteiligungsholding nun fast 900 Millionen Aktien des iPhone-Herstellers. Diese entsprechen im Moment einem monetären Gegenwert von 122 Mrd. USD und machen mit einer Gewichtung von 40 % die derzeit größte Position im Berkshire-Depot aus.   

In den zurückliegenden Jahren hat Buffet kein Geheimnis um seine Vorliebe für Apple gemacht. Buffett bezeichnet den Tech-Giganten schon einmal als „Familienjuwel“ und „wahrscheinlich das beste Unternehmen“, das er kenne. Der berühmte Investor hat zwischen 2016 und 2018 rund 36 Mrd. USD für den Aufbau seiner Beteiligung am iPhone-Hersteller ausgegeben. Und das bedeutet, dass Buffett sein Geld, das er in Apple-Aktien investiert hat, in wenigen Jahren mehr als vervierfacht hat.

Ölbranche weiter im Fokus

Zudem erwarb Berkshire Hathaway 2,4 Millionen weitere Chevron-Aktien im aktuellen Wert von etwa 380 Mio. USD, und erhöhte damit seine Position auf 161 Millionen Anteilscheine. Chevron nimmt Berkshire-Aktienportfolio als viertgrößte Position einen Anteil von rund 8 % ein.

Darüber hinaus kaufte Buffett weitere 22 Millionen Aktien der Ölgesellschaft Occidental Petroleum im derzeitigen Gegenwert von rund 1,4 Mrd. USD, wodurch sich der Gesamtbesitz auf 158,5 Millionen erhöhte. Bald wird Berkshires Anteil an Occidental Petroleum noch höher sein. Wie Mitte August bekannt wurde, reichte Buffett bereits am 17. Juli bei der Federal Regulatory Commission (FERC) einen Antrag ein, um die Beteiligung auf bis zu 50% erhöhen zu können. Die Bewilligung dazu ist nun erteilt. Das würde bedeuten, dass der Starinvestor weitere 19,2 Mrd. USD in Aktien dieses Unternehmens steckt.

Aber auch das könnte nur ein vorläufiger Schritt auf dem Weg zu einer möglicherweise angestrebten Übernahme sein. Die sukzessiven Käufe von Berkshire Hathaway von Occidental-Aktien sind typisch für Buffett, wenn er die Übernahme des Unternehmens vorbereitet. Beispielsweise bei der Versicherungsgesellschaft Geico, die seit 1996 zu 100 % zum Konglomerat des Starinvestors gehört, war seine Vorgehensweise ganz ähnlich.

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Weitere Transaktionen

Des Weiteren kaufte Berkshire Hathaway im zweiten Quartal 2022 weitere vier Millionen Aktien am Videospieleanbieter Activision Blizzard. Aktien von Ally Financial und Paramount Global wurden ebenfalls hinzugefügt. Abgesehen von den Verkäufen der Anteilscheine von General Motors und Verizon veräußerte Berkshire Hathaway auch Aktien von Store Capital und U.S. Bancorp, der bislang neuntgrößten Position im Buffett-Depot.

Verluste in Milliardenhöhe – Buffett bleibt gelassen

Aufgrund der schwierigen Börsenphase musste Berkshire Hathaway im zweiten Quartal 2022 einen Verlust von rund 43,7 Mrd. USD hinnehmen. Im Vorjahresquartal stand an derselben Stelle ein Gewinn von rund 28,1 Mrd. USD bekannt geben. Derartige Ergebnisschwankungen bei Berkshire Hathaway beunruhigen uns jedoch nicht im Geringsten. Dafür sind nämlich in erster Linie Kursschwankungen im Investmentportfolio verantwortlich. Wir sind diesbezüglich mit Warren Buffett einer Meinung, der anlässlich der jüngsten Quartalsergebnisse erneut betonte: „Die Investmentgewinne oder -verluste im Quartal sind meist bedeutungslos“.

Viel aussagekräftiger ist der operative Gewinn, den Berkshire Hathaway über seine Tochtergesellschaften generiert. Dieser stieg gegenüber um Vorjahr um etwa 6,7 Mrd. USD im auf rund 9,3 Mrd. USD. Insbesondere das Versicherungsgeschäft seiner Tochtergesellschaften Geico und Co. läuft bestens.

Und was das Beteiligungsportfolio betrifft, fällt unser Fazit ebenfalls positiv aus:  Der Starinvestor wählt seinen eigenen Fokus, bei dem es eben nicht um kurzfristige sondern in erster Linie um langfristige Wertsteigerungen geht. Wenn Sie als Investor ebenfalls einen langfristigen Anlagehorizont verfolgen, sind Sie bei Berkshire Hathaway richtig.  

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Kerstin Franzisi

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Welches Unternehmen ist das teuerste der Welt? In den letzten Monaten hat mal Apple, mal Saudi ARAMCO die Nase vorn. Ende Mai hatte der iPhone-Hersteller nach starken Kursgewinnen den Platz an der Sonne erobert, diesen jedoch nach wenigen Tagen wieder an den Erdöl-Förderer abgegeben. Doch es bleibt weiter ein enges Kopf-an-Kopf-Rennen. Die Marktkapitalisierung von Saudi ARAMCO beträgt derzeit 2,26 Billionen USD, Apple ist mit einem Börsenwert von 2,19 Billionen USD dicht dahinter (Stand jeweils 16.06.2022).

Den dritten Platz belegt derzeit mit einer Marktkapitalisierung von 1,88 Billionen USD Microsoft. Noch zu Beginn des Jahres war es der US-Software-Riese, der mit Apple um den Titel „wertvollstes Unternehmen der Welt“ wetteiferte. Doch seit der US-Zinswende und Putins Krieg in der Ukraine hat der Aktienkurs von Microsoft – wie der vieler Tech-Konzerne – merklich korrigiert. Auf Sicht der letzten drei Monate gab der Kurs von Microsoft mehr als 12 % ab. Insgesamt musste der Tech-Sektor Einbußen hinnehmen. Saudi ARAMCO profitiert indessen vom stark gestiegenen Ölpreis und hat die Tech-Werte deshalb in Sachen Marktkapitalisierung überholt.

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Dennoch rangiert Big Tech in Sachen Börsenwert nach wie vor weit vorne. Bis auf die derzeitige Nr. 1, Saudi ARAMCO, sind unter den Top 5 ausschließlich Tech-Giganten zu finden.

Tabelle Die wertvollsten Unternehmen der Welt (nach Marktkapitalisierung)

Die teuersten Unternehmen der Welt  
RangUnternehmenBrancheLandMarktkapitalisierung
(in Mrd. USD)
1Saudi ARAMCOÖl/GasSaudi-Arabien1’883
2AppleTechUSA2’192
3MicrosoftTechUSA1’827
4AlphabetTechUSA1’397
5AmazonTechUSA1’046
(Stand: 16.06.2022)

Apple nun für längere Zeit auf den 2. Platz verbannt?

Wird Apple Saudi ARAMCO bald wieder als teuerstes Unternehmen ablösen? Im Moment sieht es eher so aus, als könnte ARAMCO längere Zeit auf dem Thron bleiben.

Wie der Wettbewerb um das wertvollste Unternehmen auf dem Globus weitergehen wird, hängt für Apple in erster Linie von den iPhone-Umsätzen ab. Je nachdem wie sich diese entwickeln, kann dies den Aktienkurs positiv oder negativ beeinflussen. Denn das iPhone steht bis heute für über 60% des Konzernumsatzes, wie die jüngsten Zahlen zum zweiten Quartal 2022 belegen.

Ausgerechnet dieser Bereich war im ersten Halbjahr von Herausforderungen geprägt. Der Rückzug aus dem Russland-Geschäft und Probleme mit Lieferketten, die unter anderem durch den Lockdown im chinesischen Shanghai verursacht worden waren, führten zu Absatzrückgängen. Dennoch gibt es Grund zu Optimismus – zumindest, was die strengen Lockdowns in den chinesischen Wirtschaftsmetropolen betrifft. Diese wurden Anfang Juni vorsichtig gelockert.

Nichtsdestotrotz könnte der Apple-Kurs durch eine erneute Verschärfung des Chipmangels abermals unter Druck geraten. Dies könnte den Abstand zu Saudi ARAMCO als derzeit teuerstes Unternehmen der Welt vergrößern. Ob Apple nach Marktkapitalisierung auf Platz 1 oder 2 rangiert, beeinflusst unsere Investmentthese zu dem Unternehmen allerdings nicht.

Apple: Exzellenter Tech-Wert und Langfristinvestment

Apple ist und bleibt ein interessanter Tech-Wert mit Langfristqualitäten. Das Geschäftsmodell ist stark, die Wachstumsperspektiven intakt.

Das iPhone ist längst für viele von uns zur „Fernbedienung des Lebens“ geworden. Wir haben unser Smartphone immer und überall dabei. Unseren Alltag ohne Smartphone zu bewältigen, können wir uns kaum noch vorstellen. Natürlich gibt es mit Samsung und Xiaomi harte Konkurrenz, doch seiner Fangemeinde und damit auch seinem Kundenstamm kann sich Apple recht sicher sein. So ist die Frage, ob iPhone oder ein anderes Smartphone-Gerät, schon fast eine Philosophie-Frage. Wer sich jedenfalls einmal für ein iPhone entschieden hat, wird dies mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit auch künftig tun.

Doch die starke Marktposition von Apple fußt nicht allein auf dem iPhone. Mit seinen Produktneuheiten mischt der Konzern gerade sowohl den PC- als auch den Chipmarkt gewaltig auf. (Siehe auch unser Blog-Beitrag: „Apple: Back to the Roots?“)

Jetzt auch noch die Autobranche

Niemals stehen bleiben, sich niemals auf den bisherigen Erfolgen ausruhen – das ist das Erfolgsgeheimnis von Apple. Gerade verfolgt der Konzern das Ziel, sich auch in der Automobilbranche stärker festzusetzen, bzw. sich mit dieser zu verzahnen.

Während Amazon und Alphabet dies schon länger versuchen und dazu an eigenen autonomen Fahrzeugen tüfteln, geht Apple dabei einen etwas anderen Weg. Der Konzern will seine Software CarPlay künftig direkt mit den Betriebsfunktionen in den Fahrzeugen vernetzen.

Via CarPlay im Auto Musik hören oder ein Navigationsprogramm wie Karten (von Apple selbst) oder Google Maps (vom Konkurrenten Alphabet) nutzen, das kennen wir bereits. Künftig soll CarPlay noch viel mehr können, etwa die Klimaanlage steuern, oder den aktuellen Füllstand des Tanks anzeigen. Apple beabsichtigt somit einen direkten Zugriff seiner Software auf Steuerungssysteme der Autos.

Bei etlichen Autoherstellern scheint dieses Vorhaben bereits auf Zustimmung zu stoßen. Apple führt als Kooperationspartner folgende Automarken auf: Mercedes, Audi, Porsche, Ford, Renault, Nissan und Volvo. Ende nächsten Jahres sollen erste Autos mit den erweiterten CarPlay-Funktionen auf den Markt kommen.

Zuversichtlich in die Zukunft

Aufgrund der noch nicht überwundenen Lieferengpässe, dem fortbestehende Chipmangel sowie den global steigenden Rohstoffpreisen hält sich das Apple-Management beim Ausblick auf das Gesamtjahr nach wie vor mit konkreten Aussagen zurück.

Apple beweist allerdings immer wieder, dass dem Konzern die Ideen nicht ausgehen. Das Unternehmen macht sich immer unabhängiger. Das weist Apple gerade durch eine eigene Chipentwicklung nach. Außerdem vergrößert sich die Angebotspalette dank der Wearables immer mehr. Apple tritt zurzeit mit seiner neuen, kompakten Desktop-Lösung Mac Studio gegen die etablierten Desktop-PC-Hersteller an. Wachstumspotenzial ist bei Apple damit in jedem Fall vorhanden.

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Eine Zeit dachte man, es gäbe bei den großen Tech-Werten keine andere Richtung mehr als nach oben. Doch in den letzten Monaten haben Technologie-Aktien stark korrigiert. Auch Amazon hat eine turbulente Zeit hinter sich. Am 29. März 2022 lag der Kurs der Aktie noch (vor dem nun durchgeführten Split) bei 3.386,30 USD. Am 24. Mai 2022 – also knapp einen Monat später – waren es nur noch 2.066,37 USD. Binnen vier Wochen sank der Kurs um fast 40 %!

In den letzten zehn Tagen hat der Titel jedoch wieder über 20 % an Boden gut gemacht. Am Abend des 2. Juni notierte Amazon bereits wieder mit 2.510,99 USD an der Nasdaq. Das Tief scheint damit überwunden. Ob man hier schon von einer Trendwende sprechen kann, werden die nächsten Wochen zeigen. Der diese Woche vollzogene Aktiensplit hat jedenfalls auch für einen kleinen Schub gesorgt. Das Geschäftsmodell des Internetriesen steht so oder so auf stabilen Beinen.

Aktie nach Split wieder attraktiver für Kleinanleger

Am ersten Juniwochenende hat Amazon einen Aktiensplit im Verhältnis 1:20 vollzogen. Damit werden alle historischen Kurse nun auch rückwirkend angepasst (also durch 20 geteilt). Die Aktienanzahl ist nun beim 20-fachen. Anleger, die vorher eine Aktie im Depot hatten, haben nun 20 – zu einem entsprechend um den Faktor 20 dividierten Kurs. An dem Unternehmenswert von Amazon ändert sich dadurch nichts. Stellen Sie sich einen Kuchen vor, der nun in mehr Kuchenstücke aufgeteilt ist.

Durch den Split wird die Aktie allerdings „optisch“ günstiger und dadurch für Kleinanleger attraktiver. Müssten sie vorher für eine einzige Aktie über 2.000 USD aufbringen, sind es jetzt nur um die 120 USD.

Um denselben Anteil am Grundkapital zu haben wie mit einer alten Aktie, müssten Anleger nun statt einem Anteilsschein entsprechend 20 Aktien kaufen. Aber jetzt ist es eben auch wieder möglich, sich mit geringem Einsatz zu beteiligen. Dies sorgte direkt für ein erhöhtes Kaufinteresse. Der Kurs ist zum Wochenbeginn split-bereinigt um fast 5 % gestiegen. Aktuell hat sich die Aktie von Amazon bei 121,18 USD (Stand: 09.06.2022) eingependelt.

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Marktposition unangefochten

Amazon hat es stets verstanden, Trends zu antizipieren und neue Geschäftsfelder zu erschließen – nicht selten als Pionier. Von dem her war es für uns nur eine Frage der Zeit, dass sich die Aktie wieder erholt. In seiner bekanntesten Rolle als Online-Händler ist Amazon aus dem Alltag kaum wegzudenken. Hier liegt der Ursprung des Geschäftsmodells des Unternehmens von Jeff Bezos. Allein in den letzten zehn Jahren stieg der Umsatz in der Online-Handelssparte von Amazon im Durchschnitt um mehr als 25 % pro Jahr.

Die Corona-Jahre schlugen da mit Wachstumsraten von 40 bis 50 % natürlich stark zu Buche. Doch auch wenn das Wachstum im letzten Quartal nur bei 7 % lag, am grundsätzlichen Shift zum Online-Handel und Amazons Platzhirschrolle in diesem Markt ändert das nichts. Zudem versteht der Tech-Gigant wie kaum ein zweiter, seine bestehende Marktposition nicht nur zu halten, sondern kontinuierlich auszubauen.

Innovation in die Breite

Amazon erschließt immer wieder neue Geschäftsfelder und Märkte, wie erst vor kurzem durch den Einstieg ins internationale Frachtgeschäft. (Hierzu schrieben wir in unserem Blog-Beitrag am 8. März: „Die Expansion geht weiter“)

Auch im Entertainment-Bereich gibt der Online-Händler weiter Gas und erweitert seine Zusammenarbeit mit Universal Music in den Bereichern HD-Streaming sowie durch ein angeschlossenes Merchandise-Angebot direkt über die Music-App.

Erfolgsrezept: Daten, Daten, Daten

Dreh- und Angelpunkt von Amazons Entwicklungsstrategie ist das Internet. Genauer gesagt: die Cloud(s) mit ihrem gigantischen Datenvolumen. Die Cloud-Sparte Amazon Web Services (AWS) ist mit einem Marktanteil von über 30 % der größte Cloud-Computing-Dienst der Welt. Diese enormen Kapazitäten sorgen nicht nur für hohe Erträge (in Q1/2022 stiegen die Einnahmen von AWS um starke 37 %). Sie sind Informationsbasis für jede strategische Entscheidung des Konzerns.

Die Auswertung und Analyse der gesammelten Markt- und Kundendaten sind für Amazon von unschätzbarem Wert. So kann das Unternehmen Trends vor dem Wettbewerb antizipieren und schon heute Erkenntnisse gewinnen, was der Kunde von morgen möchte.

Stationärer Handel mit Erlebnisfaktor

Alles verlagert sich mehr und mehr in die Online-Welt. Dennoch ist der Internetgigant auch im stationären Handel zunehmend aktiv. Amazon hat schon länger erkannt, dass man auf das physische Einkaufserlebnis nicht komplett verzichten kann. Im Vordergrund steht dabei die Symbiose von Digital und Analog, um den Einkauf im stationären Handel wirklich zu einem Erlebnis zu machen.

Bereits im letzten Jahr hat Amazon die ersten kassenlosen Supermärkte eröffnet. Hier können die Kunden die gewünschten Waren einfach aus den Regalen nehmen und den Supermarkt damit verlassen. Kameras und Sensoren (z.B. Waagen in den Regalböden) registrieren die individuellen Einkäufe, die nach Verlassen des Ladens per App abgebucht werden. Amazon betreibt mittlerweile zusammengenommen 46 physische Lebensmittel-Stores in den USA und London.

Jüngster Coup: Amazon Style

Im Mai hat Amazon das nächste Kapitel im stationären Handel aufgeschlagen und seinen ersten eigenen Fashion Store unter dem Namen „Amazon Style“ in Los Angeles eröffnet. Der Online-Händler bietet seinen Kunden hier durch Technologie ein neuartiges Einkaufserlebnis. Die Kunden können zum Beispiel über die Amazon Shopping App direkt Kleidungsstücke, die sie anprobieren möchten, in die Umkleidekabinen schicken lassen. Dort können sie außerdem über angebrachte Touchscreen-Terminals die Artikel direkt bewerten oder nach anderen Größen fragen, die dann von Mitarbeitern des Shops gebracht werden.

Gefällt etwas, kann es direkt per App an einen der Abholschalter geschickt werden, damit man beim weiteren Stöbern die Arme frei hat. Per QR-Code können die Kunden außerdem weitere Details zu einem Artikel einsehen, wie zum Beispiel vorhandene Größen, Farben oder Kundenbewertungen.

Diese ganzen Vorgänge wertet Amazon ebenfalls aus, sodass noch während des Einkaufs personalisierte Empfehlungen in Echtzeit an die Kunden ausgegeben werden können – die dann direkt vor Ort verfügbar sind. Auch bei der Auswahl der angebotenen Artikel im Laden kombiniert Amazon Reviews von Modeexperten und das Feedback von Millionen Kunden aus dem eigenen Online-Geschäft.

Der Motor läuft – auch in Zukunft

Man kann die jüngsten Entwicklungen an der Börse natürlich unterschiedlich bewerten. Klar ist allerdings: Die Kurskorrekturen im Tech-Sektor sind sicherlich kein Signal für des Ende des Wachstumsmarkts Technologie. Eher haben sich die zuvor aufgeblähten Bepreisungen wieder etwas normalisiert.

Die Digitalisierung schreitet voran. Insbesondere Big-Tech-Werte wie Amazon werden davon weiter profitieren. Amazon ist so stark aufgestellt und in so vielen Bereichen präsent, dass wir uns eine Zukunft ohne diesen Konzern eigentlich gar nicht mehr vorstellen können. Hinzukommt, dass das Unternehmen nicht müde wird, immer wieder neue Märkte zu erschließen und durch technologische Innovationen voranzutreiben.

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Der Kurssturz bei Bitcoin vor rund einem Monat war bitter und nicht die einzige Enttäuschung, die Anleger am Kryptomarkt verkraften mussten. Für diejenigen, die auf die Stable-Coins Terra USD und Luna setzten, ist sogar das schlimmste Szenario eingetreten. Der „Wert“ dieser bislang Krypto-Währungen sank auf null. Sie lesen richtig: null. Davon haben sich diese beiden Kryptos bis heute nicht erholt und es ist fraglich, ob dies jemals passiert. Ihre dahinterstehende Blockchain wurde aufgrund des Kursabsturzes angehalten, der Handel an gängigen Kryptobörsen zweitweise ausgesetzt.

Wie konnte das ausgerechnet bei „Stable-Coins“ passieren?

Stable-Coins sind Kryptowährungen, die anders als Bitcoin an einen bestimmten Referenzwert gekoppelt sind. Dies kann eine reale Währung sein, aber auch ein Rohstoff. Eine solche Koppelung soll den Stable-Coins eigentlich zu einer höheren Preisstabilität verhelfen. Eigentlich. Doch dann kam es bei Terra und Luna zum Totalabsturz. 

Beide gehören demselben Kryptosystem an, das der Koreaner Do Kwon ins Leben rief. Wie der Name „Terra USD“ bereits verrät, wurde als Referenzwert der US-Dollar gewählt. Statt jedoch Dollars in einem Tresor oder digital auf einem Bankkonto vorzuhalten, war ein Algorithmus, der den Terra und den Luna aneinander koppelte, dafür zuständig, den Preis zu stabilisieren. Genau dieser Algorithmus hat nun versagt.

Erklärungsversuche gibt es im Netz mehrere. War es ein Fehler im Algorithmus? Gab es eine gezielte Spekulationsattacke auf das Terra-Luna-Netzwerk? War gar Betrug im Spiel?

Was auch immer den Crash bei Terra und Luna auslöste, es dürfte dadurch klar sein, dass Stable-Coins nicht unbedingt das sind, was sie zu sein vorgeben: stabil. 

Imageschaden und Untersuchungen wegen möglichen Betrugs

Do Kwon ist der Mann, der das Kryptosystem aus Terra und Luna ins Leben rief. Für seine „Schöpfung“ wurde er in der Szene schon als der „Elon Musk Südkoreas“ gefeiert. Dieser Ruf ist nun dahin. Die einstige Bewunderung dürfte bei vielen Anlegern in Wut umgeschlagen haben. 

In Südkorea wollen geschädigte Investoren sogar rechtliche Schritte gegen ihn einleiten. Sie fordern unter anderem die Beschlagnahmung von Do Kwons Immobilieneigentum. Eine Sammelklage wegen möglichen Anlegerbetrugs soll in Vorbereitung sein. 

Auch die Steuerbehörde sitzt dem Terra-Erfinder im Nacken. Sie geht dem Verdacht der Steuerhinterziehung nach. Die Behörden ermitteln sowohl gegen seine Firma Terraform Labs, als auch gegen Do Kwon persönlich. Kurz bevor sein Kryptosystem nämlich kollabierte, soll Do Kwon u.a. versucht haben, ein südkoreanisches Unternehmen zu liquidieren und seinen Wohnsitz ins Ausland zu verlegen. 


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Der Luna ist tot, lang lebe der Luna!

Zu welchen Ergebnissen die Untersuchungen der Steuerbörden am Ende kommen werden, ist noch offen, auch ob eine Sammelklage wegen Anlagebetrugs Erfolg haben wird. 

Do Kwon scheint all dies jedoch wenig zu interessieren. Auch mit Reue oder Taktgefühl gegenüber den Anlegern, die durch den Crash seines Systems ihr Vermögen verloren haben, scheint er sich nicht aufhalten zu wollen. Stattdessen geht Do Kwon mit einem neuen Luna und neuer Blockchain auf den Markt. Der alte Luna, der sich wie der Terra USD vom Crash bis jetzt nicht erholt hat, wurde einfach in „Luna Classic“ umbenannt. 

Geschädigten Anlegern dürfte dies ziemlich dreist vorkommen. Damit bleibt fraglich, ob Do Kwon das Vertrauen von Investoren so schnell zurückgewinnen kann. Weder der Luna Classic noch der Terra USD haben sich seitdem erholt. Aktueller Kurs des Luna Classic: 0,000139 USD. Aktueller Kurs des Terra USD: 0,025 USD. (Stand jeweils 31.05.2022). 

Auswirkung auf die gesamte Branche

Der Absturz des Terra USD und des Luna (Classic), sowie die Korrektur bei Bitcoin hat weitläufige Auswirkungen auf die gesamte Krypto-Branche. Der finanzielle Schaden dürfte in die Billionen gehen. Alleine mit dem Terra-Absturz wurden 38 Mrd. USD binnen einer Woche vernichtet.

Doch betroffen sind nicht nur Anleger, die in o.g. Kryptos investierten. Das Vertrauen in Krypto-Systeme und -Börsen insgesamt geriet ins Wanken. Der Aktienkurs der Kryptobörse Coinbase zum Beispiel gab im Mai ebenfalls um mehr als 50 % nach.

Etliche Anleger werden Kryptos längere Zeit oder sogar dauerhaft den Rücken kehren. Der Chef der Bundesanstalt für Finanzdienstleistung warnte am 18. Mai 2022: „Es mag sich hip und harmlos anfühlen, Kryptotulpen zu kaufen oder einer Community von sogenannten ‚Lunatics‘ anzugehören. Doch bei solchen Investments können sich binnen kurzer Zeit Sparvermögen in Milliardenhöhe atomisieren – wie gerade geschehen.“ 

Bereits auf dem Privatinvestor-Tag am 14. Oktober 2017 äußerte Prof. Max Otte seine Skepsis gegenüber Bitcoins. Sicherlich hätte sich zwischenzeitlich mit Bitcoin bei den wilden Kursschwankungen auch Geld verdienen lassen. Aber wir haben keinerlei Möglichkeit, in irgendeiner logisch nachvollziehbaren Weise den Wert von Bitcoin zu berechnen oder uns ihm zu nähern. Damit können wir bei dieser „Vermögensklasse“ auch kein Value Investing betreiben. 

In unserer Anlagestrategie konzentrieren wir uns deshalb auf Aktien, Edelmetalle und Liquidität. Dies gilt sowohl für den Börsenbrief „Der Privatinvestor“ als auch für die von der PI Privatinvestor Kapitalanlage GmbH betreuten Fonds, wie den PI Vermögensbildungsfonds. 

Auch wenn Sie derzeit bei Käufen eher selektiv vorgehen und noch eine Reserve für spätere Transaktionen vorhalten sollten –auf Aktien verzichten oder aus Aktien rausgehen sollten Sie derzeit auf keinen Fall. 

Aktien sind Sachvermögen. Sie sind an einem Unternehmen und damit an realen Assets beteiligt. In dem jetzigen Szenario hoher und sehr wahrscheinlich noch weiter steigender Inflation sind Aktien deshalb für uns die beste Anlageform. 

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Die Erholung des russischen Rubel, der nach der Invasion in die Ukraine die Hälfte seines Wertes gegenüber dem US-Dollar verloren hat, setzt sich fort. Anfang Mai notierte der Rubel sogar etwa 10 % höher gegenüber dem Greenback als vor Beginn des Krieges in der Ukraine.

Als der Rubel in Richtung seines Tiefs bei 140 zum Dollar taumelte, ließ sich US-Präsident Joe Biden zu dem Seitenhieb hinreißen, aus dem Rubel sei jetzt „rubble“ geworden, das US-amerikanische Wort für Schutt.

Wie ist eine so starke Erholung möglich, wenn der Westen ständig neue Sanktionen gegen das Land verhängt und die Invasion der Ukraine aus russischer Sicht hinter den Erwartungen zurückbleibt, wenn zudem ausländische Unternehmen reihenweise Russland verlassen? Hinzu kommt auch, dass Russlands Zentralbank auf einen Teil ihrer Devisenvorräte derzeit keinen Zugriff hat, weil diese eingefroren sind.

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Der erste und wichtigste Grund ist der Handel mit Öl und Gas. Russlands Energieexporte leiden bisher kaum unter den Sanktionen, im Gegenteil: Bloomberg erwartet für das laufende Jahr, dass Russland mit Energieausfuhren über 300 Milliarden Dollar einnehmen wird.

Das wären über ein Drittel mehr als im Vorjahr. Wichtigster Grund dafür sind wiederum die kräftig gestiegenen Öl- und Gaspreise. Öl der US-Sorte WTI schoss allein im März von 90 auf zeitweise 130 Dollar in die Höhe.

Ein wichtige Rolle spielt auch, dass der Westen, der täglich mehrere hundert Millionen Dollar für russisches Öl und Gas ausgibt, zunächst seine Rechnungen in harten Devisen bei nicht sanktionierten Banken begleicht. Diese wiederum tauschen dann in Rubel ein und halten die Nachfrage nach der russischen Währung hoch.

Was den Rubel ebenfalls stützt, ist die nach der Invasion eingeführte Verpflichtung für russische Firmen, 80% ihrer Deviseneinnahmen in die heimische Währung einzutauschen. Natürlich hilft hier auch die Forderung des Kremls an westliche Käufer russischer Energie, das importierte Gas in Rubel zu zahlen.

Ein weiterer Grund hat mit den Sanktionen zu tun. Diese treffen weniger die Exporte, dafür mehr die Importe Russlands, was dazu beiträgt, dass Russland seine Handelsbilanz verbessern kann, obwohl es von Teilen des Welthandels abgeschnitten wurde. Das steigert die Überschüsse. Mit den Deviseneinnahmen klettert die Nachfrage nach dem Rubel.

Neben den Umtausch-Vorschriften für Devisen der Exporteure gibt dem Rubel auch noch eine andere staatliche Intervention zusätzlichen Auftrieb: Der Kreml hat Devisenausfuhren von Unternehmen und Privatpersonen beschränkt. Ausländer haben es jetzt schwerer, Vermögenswerte in Russland zu verkaufen. Dadurch werden weniger Rubel in ausländische Devisen getauscht.

All das hilft dem Rubel. Die kräftigste Stütze dürfte jedoch der anhaltend hohe Export von Öl und Gas sein. Und das hilft zu erklären, warum die EU und die USA so viel Druck ausüben, um Öl- und Gas-Importe aus Russland weiter kräftig zu reduzieren. Das würde nicht nur die Kriegskasse des Kreml treffen, sondern auch den Rubel schwächen helfen. Die in der Folge importierte Inflation würde dann den gesellschaftlichen Druck auf Präsident Putin erhöhen.

Wladimir Putin liefert die Erholung des Rubel derzeit jedoch innenpolitisch Punkte, denn ein stärkerer Rubel zügelt nicht nur die Inflation, er liefert auch der Regierungsdarstellung Vorschub, wonach die Sanktionen nicht viel Wirkung haben.

Dennoch gibt es Zweifel an der Nachhaltigkeit der jüngsten Rubel-Erholung. Interventionen stützen den Rubel, er wäre ohne die Eingriffe deutlich schwächer. Und in Europa scheint man mit Ausnahmen fest entschlossen, trotz der prognostizierten Probleme für die eigene Energie-Versorgung die Einfuhren von Öl und Gas aus Russland deutlich zu drosseln.

Wenn Sie in diesen unsicheren Zeiten nach Möglichkeiten einer nachhaltigen Vermögensanlage und wie Sie Ihr Kapital vor Inflation schützen können suchen, nehmen Sie mit uns Kontakt auf. Folgen Sie einfach dem Link oder rufen Sie direkt Herrn Philipp Schäferhoff unter der +49 (0) 221 98 65 33 94 an.

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Neben Warren Buffett gilt George Soros als einer der renommiertesten Investoren der Welt. Seine Soros Fund Management, LLC ist eine private US-Investment-Management-Firma, die mittlerweile als Family Office geführt wird, nachdem sie lange Zeit als Hedgefonds strukturiert war.

Der in Budapest geborene George Soros gründete seine Soros Fund Management bereits 1970. Vorher arbeitete er bei der deutschstämmigen Fondsgesellschaft Arnhold und S. Bleichröder in New York. Soros Fund Management ist einer der wichtigsten Berater der US-Fondsgesellschaft Quantum Group of Funds. Aktuell weist das Portfolio der Gesellschaft einen Gesamtwert von rund 6,5 Mrd. USD aus.

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Zur Investment-Legende wurde George Soros als er 1992 für einen Quantum-Hedgefonds auf dem Devisenmarkt eine Wette gegen das britische Pfund (GBP) gewann, die dem Finanzprodukt innerhalb einer Woche einen Gewinn von 1,8 Mrd. USD bescherte.

George Soros zählt laut Ranking der “Forbes 400”-Liste aus dem Jahr 2021 mit einem Nettovermögen von etwa 8,6 Mrd. USD zu den zehn reichsten Hedgefonds-Managern der Welt. Obwohl er offiziell keine Investitionen von Klienten mehr verwaltet, aber noch Investitionen über seinen Familien-Fonds tätigt, lohnt ein Blick auf dessen Portfolio und die jüngsten Aktivitäten bzw. Veränderungen.

Wie jeder Investor, dessen Vermögen 100 Mio. USD übersteigt, muss auch George Soros der US-Börsenaufsicht SEC vierteljährlich Veränderungen hinsichtlich des eigenen Portfolios melden. Die Publikation gelangt nur mit einiger Verzögerung an die Öffentlichkeit. Vor einigen Wochen berichtete die SEC über die Aktivitäten von Soros Fund Management aus dem vierten Quartal 2021. Die jüngsten Transaktionen im Hinblick auf die fünf größten Positionen von Soros Fund Management sind dabei besonders interessant. Seine Strategie ist anders, als die von Warren Buffett.

Die Top-Five im Soros-Portfolio

5. Platz: Amazon

Mit einer Gewichtung von 3,7 % (Stand: 31.12.2021) bleibt Amazon die fünftgrößte Position im Portfolio von Soros Fund Management. Den Bestand hat Soros allerdings um 17.560 Aktien auf 74.401 Anteilsscheine reduziert. Aktuell (Stand: 19.05.2022) weisen die im Portfolio verblieben Amazon-Papiere einen Wert von rund 160 Mio. USD auf.

4. Platz: IHS Markit (mittlerweile mit S&P Global fusioniert)

Mittlerweile (seit Februar 2022) hat IHS Market mit S&P Global Inc. fusioniert. IHS-Aktien sind deshalb mittlerweile in S&P Global-Aktien aufgegangen. Doch noch im vierten Quartal 2021, also Monate vor der Fusion, stockte Soros sein Engagement in den Daten- und Informationsdienstleister IHS Markit auf. Der Starinvestor kaufte im Schlussquartal 2021 für seinen Familienfonds 506.025 Anteile zu dem bestehenden Aktienpaket hinzu. Insgesamt hielt Soros Fund Management per 31.12.2021 fast drei Millionen Papiere. Die Gewichtung im Portfolio betrug 5,8 %.

3. Platz: D. R. Horton

R. Horton ist ein US-Bauunternehmen, das sich in erster Linie auf die Produktion von Einfamilienhäusern spezialisiert hat. Mit einem Jahresumsatz von ca. 14 Mrd. USD ist D. R. Horton der größte Hausbauer in den Vereinigten Staaten. Soros Fund Management hielt zum Jahreswechsel noch rund 3,6 Millionen D. R. Horton-Aktien, die heute (Stand: 19.05.2022) einen Wert von rund 243 Mio. USD darstellen. Im Berichtszeitraum hatte Soros sein Aktienpaket um 693.875 Papiere verringert, so dass das Investment nunmehr im gesamten Portfolio von Soros Fund Management mit 5,8 % gewichtet ist.

2. Platz: Liberty Broadband

Noch Mitte 2021 war der US-Telekommunikationsdienstleister Liberty Broadband die größte Position im Portfolio von Soros Fund Management. Im Berichtszeitraum verkaufte der Starinvestor allerdings mehr als 652.175 Aktien. Das bedeutete eine Reduzierung des Investments an dem Kabeldienstleistungsunternehmen um 17 % innerhalb des Familienfonds. Trotzdem machten die verbliebenen 3.249.893 Broadband-Anteilscheine knapp 7,2 % des gesamten Portfolios von Soros Fund Management aus. Heute (Stand: 19.05.2022) beträgt Wert der Beteiligung etwa 367 Mio. USD.

1. Platz: Rivian Automotive

Von Null auf 100: Mit dem Kauf von 19.835.761 Anteilen an dem US-Elektroautohersteller im damaligen Wert von über 2 Mrd. USD hat George Soros die einschneidendste Veränderung in seinem Portfolio vollzogen. Interessant ist dabei auch, dass Soros auf einen Börsenneuling setzte, denn Rivian ging erst im November 2021 an die Börse. Zum Jahreswechsel 2021/22 stellte Rivian mit einer Gewichtung von etwa 30 % die mit Abstand größte Position in Soros‘ Portfolio dar. Allzu glücklich dürfte die Investmentlegende damit im Moment nicht sein, denn die Aktie musste in den letzten Monaten ordentlich Federn lassen. Der aktuelle monetäre Gegenwert ((Stand: 19.05.2022) ) dieser Position beträgt etwa 583 Mio. USD.

Nicht alle neue Investitionen lohnen sich sofort

Anders als Warren Buffett, der in jüngster Zeit in erster Linie in Papiere von Ölgesellschaften (Chevron und Occidental Petroleum) sowie von Finanzdienstleistern (Alleghany Corp.) investiert hat, setzt George Soros trotz des sich bereits abzeichnenden Beginns der US-Zinswende stark auf Wachstumstitel.

Dass auch große Investmentlegenden nicht auf Anhieb ins Schwarze treffen, beweist die gravierendste Entscheidung von George Soros. Der Kauf von Rivian Automotive ist geradezu ein Paradebeispiel dafür, dass auch Starinvestoren nicht immer den richtigen Zeitpunkt treffen. Denn die Aktie des Elektrofahrzeug-Produzenten hat seit Ende 2021 etwa 75 % ihres Wertes eingebüßt.

Dabei muss die Investition in den Elektroautobauer nicht zwangsläufig ein Schlag ins Wasser gewesen sein. Rivian konnte im ersten Quartal 2022 sein selbstgestecktes Produktionsziel zwar nicht erreichen, weil der Autobauer unter dem Chipmangel und anderen Lieferengpässen leidet, die Energiewende ist nun allerdings beschleunigt und kann dem Hersteller mittelfristig in die Karten spielen. Es muss sich natürlich zeigen, ob Rivian gegen Konkurrenten wie Tesla ankommt. Im nächsten Bericht SEC-Bericht von Soros Fund Management wird jedenfalls spannend sein, zu erfahren, wie Soros mit der Position umgegangen ist – ob er einfach nur die Füße stillhielt, ob er reduziert oder im Gegenteil sogar nachgekauft hat.

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Die Zahl der aktiven Raucher sinkt von Jahr zu Jahr. Die Tabakindustrie befindet sich deshalb schon seit Jahren in einem grundlegenden Wandel. Immer mehr Verbraucher wollen von sich aus gesundheitsbewusster leben. Aber auch so manche Regierung schiebt klassischen Zigaretten bald einen endgültigen Riegel vor (siehe z.B. Neuseeland und Großbritannien).

Auf Genuss muss und soll laut Tabakindustrie trotzdem nicht verzichtet werden. Ein riesiger Markt verlangt nach rauchfreien Alternativen. Bei den Unternehmen, die hier immer wieder mit innovativen Ideen und Produkten auf sich aufmerksam machen, stechen zwei heraus. Der skandinavische Tabakkonzern Swedish Match sowie der Marlboro- und IQOS-Erfinder Philip Morris International.

Phillip Morris arbeitet seit 2016 an der Geschäftsumwandlung, weg von der klassischen Zigarette, hin zu Erhitzern und Verdampfern. Mit seinem Verdampfersystem IQOS startet der Konzern in Europa seit Jahren durch. 2021 machte der Tabakkonzern rund 9,1 Mrd. USD Umsatz mit den Alternativprodukten zur herkömmlichen Zigarette. Insgesamt hat der Anteil der rauchfreien Produkte am Gesamtumsatz von Philip Morris International im vierten Quartal 2021 die Marke von 30 % überschritten. Der Konzern will nach eigenen Angaben bis 2025 mindestens die Hälfte des Konzernumsatzes mit rauchfreien Produkten erreichen.

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Swedish Match beging diesen Weg als erster Vertreter seiner Branche und verbannte die klassische Zigarette bereits 1999 aus seinem Portfolio. Nur noch ein kleines Zigarrensegment wird seitdem fortgeführt. Seitdem konzentriert sich der schwedische Konzern vor allem auf Kautabak und damit verwandte Produkte. Neuester Verkaufsschlager sind die Nikotin-Pouches des Unternehmens. Dabei handelt es sich um Nikotinbeutel, die ebenfalls im Mund gekaut werden können.

Nun bahnt sich eine Mega-Übernahme an. Philip Morris International will seine rauchfreie Zukunft scheinbar mittels Abkürzung gehen. Gerade brachte der US-Konzern ebenfalls kaubare Nikotintäschchen auf den Markt. Doch noch viel schneller könnte Philip Morris ans Ziel kommen, würde man sich den Marktführer dieser neuartigen Zigarettenalternative ganz einfach einverleiben…

Übernahmeangebot seit letzter Woche offiziell

Gedacht, geplant: Am 10. Mai gab es bereits Gerüchte. Seit dem 11.05.2022 steht ein offizielles Übernahmeangebot im Raum: Philip Morris bietet je Swedish-Match-Aktie 106,00 SEK. Umgerechnet bewertet der Marlboro-Erfinder seinen schwedischen Wettbewerber damit mit rund 16 Mrd. USD. Legt man den Aktienkurs vom 9. Mai – also dem letzten Handelstag, bevor die ersten Übernahmegerüchte in Umlauf kamen – zugrunde, liegt das Angebot von Philip Morris 40 % darüber. Auf den gemittelten Kurs der letzten 90 Handelstage sind es sogar 46 %.

Der Kurs von Swedish Match hat sich dem Kaufangebot längst ein gutes Stück angenähert. Am Tag des Übernahmeangebots sprang der Kurs der Swedish-Match-Aktie auf bis zu 103,64 SEK. Seitdem ist der Kurs wieder leicht gesunken. Im Moment scheint er sich um die 101 SEK eingependelt zu haben (Kurs am 19.05.2022: 101,41 SEK). Zu dem kleinen Rücksetzer kam es, weil sich so mancher Investor nach dem steilen Kursanstieg (+ 35 % innerhalb weniger Tage) lieber schon jetzt am offenen Markt von der Aktie trennte. Ganz nach dem Motto: „Lieber der Spatz in der Hand als die Taube auf dem Dach“. Schließlich weiß man mit Abgabe eines Übernahmegebot noch nicht, ob es am Ende tatsächlich dazu kommt.

Im Fall von Swedish Match stehen die Chancen dafür nicht so schlecht. Laut einer Pressemitteilung von Swedish Match empfiehlt das Management seinen Aktionären, das Angebot anzunehmen. Die Konzernspitze berücksichtige dabei die langfristigen Wachstumsaussichten des Konzerns wie auch die Risiken, die mit der Übernahme verbunden seien. Aktionäre werden zwischen Ende Juni und Ende September die Möglichkeit haben, zum Übernahmeangebot Stellung zu nehmen. Nach schwedischem Recht müssen mindestens 90 % der Aktionäre dem Deal zustimmen, damit er vollzogen werden kann.

Nach dem Kaufangebot von Philip Morris schnellte der Kurs von Swedish Match in die Höhe.

Neue Märkte durch schwedische Innovation

Swedish Match wurde 1917 gegründet. Zunächst stellte das Unternehmen hauptsächlich Streichhölzer her. Später kamen Tabakprodukte und Feuerzeuge hinzu. Seit geraumer Zeit hat sich Swedish Match auf die Produktion von Nikotinbeuteln spezialisiert, die unter dem Namen „Snus“ vermarktet werden. Das sind kleine, in Dosen verpackte Tabakportionen, die zwischen Oberlippe und Gaumen gesteckt werden und Nikotin abgeben. Beliebt sind diese seit Jahrzehnten in Schweden und Norwegen.

Innerhalb der EU sind die Beutel aktuell nur in Schweden zugelassen. Mehrere Versuche, Snus auch in anderen EU-Ländern genehmigen zu lassen, sind bislang gescheitert. In den USA hingegen ist Snus Seit 2019 zugelassen. Gerade die USA, wo Kautabak schon seit jeher beliebt ist, ist daher ein sehr interessanter Markt für die Nikotinbeutel – mittlerweile sogar auch komplett ohne den Einsatz von Tabak. Hier ist Swedish Match als innovativer „First Mover“ ganz vorne. Denn während in Europa noch das klassische Snus Hauptprodukt ist, finden vor allem in den USA die neuartigen tabakfreien Nikotin-Pouches großen Anklang.

Die wichtigste Marke in diesem neuen Geschäftsfeld ist ZYN. Insbesondere in den USA verschaffte sich das Unternehmen damit einen großen Vorsprung. Die Pouches von Swedish Match wurden als erste tabakfreie Nikotinprodukte von der FDA zugelassen. Noch dazu erhielten die Produkte die Einstufung als „weniger gesundheitsschädlich“. Im Segment Pouches verfügt Swedish Match in den USA bereits über einen Marktanteil von 75 %. Auch bei klassischem Kautabak sind die Schweden in den USA mit einem Marktanteil von 42 % führend.

Ein strategischer „Match“

Die Übernahme von Swedish Match passt zur Entwicklungsstrategie des US-Konzerns und würde für Philip Morris International auf einen Schlag neue Wachstumspotenziale auf dem US-Markt für rauchfreie und risikoreduzierte Nikotinprodukte eröffnen. Auf diese Weise könnte der Marlboro-Erfinder bei seiner Transformation in eine rauchfreie Zukunft einiges an Boden gutmachen.

Kritische Stimmen sehen in der möglichen Übernahme des schwedischen Konzerns eine erneute Annäherung an die umstrittene Tabakindustrie, anstatt wie erst 2021 angekündigt, stärker im Bereich Wellness und Gesundheit zu expandieren. Genau vor diesem Hintergrund hatte Philip Morris International noch im vergangenen Jahr das Unternehmen Fertin Pharma und die Vectura Group übernommen, die in den Bereichen Raucherentwöhnung und Asthmamedikation tätig sind.

Die Verhandlungen laufen

Mit dem Kauf von Swedish Match winkt eine verlockende Abkürzung im Transformationsprozess von Philip Morris International. Vor allem die neuen tabakfreien Nikotin-Pouches gehen klar einher mit der strategischen Neuausrichtung des US-Konzerns. Für das generelle Thema „rauchfreie Zukunft“ wäre Swedish Match wohl trotz kritischer Einwände in jedem Fall eine klare Bereicherung für Philip Morris. Viele Experten glauben daher daran, dass die Übernahme stattfinden wird. In einigen Monaten werden wir Gewissheit haben. Ein strategischer „Match“ wäre es in jedem Fall.

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„Wer redet denn da so viel?“, fragte Warren Buffett etwas genervt, als er am 30. April in Omaha die zweite Hälfte der diesjährigen Hauptversammlung seines Konglomerates eröffnete. In der ersten Sitzungshälfte waren nur 7 Fragen beantwortet worden.

So wenige Fragen für einen halben Tag. Das war dem auf Kommunikation bedachten Maestro nicht genug. Es war ein neuer Tiefstand in Amerikas größtem Aktionärs-Happening seit zwei Jahren. Dabei gibt es in den unruhigen Tagen des laufenden Börsenjahres 2022 durch Krieg, Inflation und Zinswende doch wahrlich mehr Fragen als sonst üblich.

Offenbar hatte Buffett selbst einen Teil der Schuld an der schleppenden Fragerunde, denn er würzte diese Versammlung ausgiebig gleich mit mehreren schlagzeilenträchtigen Bemerkungen.

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Buffett geißelte die Kasino-Mentalität an der Wall Street, die immer mitverdiene, wenn gehandelt wird, aber ganz besonders üppig immer dann profitiert, wenn die Emotionen überhandnehmen, wenn sich Anleger wie „Spieler“ verhalten“, statt wie „Investoren.“

CNN schrieb nach diesem Machtwort von einem „Pontifikat“.

Der 91-jährige Buffett nahm sich in diesem Jahr auffallend Zeit für die bevorzugten Ziele seiner oft deutlichen Kritik: Investmentbanken und Brokerhäuser. Es gebe Investoren, die wüssten nichts über Aktien und ließen sich von Brokern beraten, die noch weniger wüssten, beklagte er.

Große US-Firmen seien mittlerweile zu „Poker-Chips“ verkommen, so die Investoren-Legende. Kein Wunder, dass der auf strategische Entscheidungen und Geduld setzende Buffett hier eine toxische Atmosphäre wittert.

Fünf Stunden nahmen sich er und seine Führungskräfte, darunter Vize-Chairman Charlie Munger Zeit, um die Fragen in der ersten Hauptversammlung seit 2019 mit anwesendem Publikum zu beantworten.

Buffett wäre nicht Buffett, wenn er nicht auch in turbulenten Börsenzeiten Chancen zum Investment sähe. Satte 51 Mrd. Dollar habe Berkshire im ersten Quartal zusätzlich in Aktien investiert, allein 7 Mrd. davon seien für den Kauf von Occidental-Aktien aufgewendet worden, womit Buffetts Anteil an dem Energiekonzern nunmehr 15,2% beträgt.

„Occidental generiert tonnenweise freien Cashflow und nutzt ihn, um Schulden abzutragen und Gewinne an Aktionäre auszuschütten, von denen Berkshire jetzt der größte ist.“ Mit diesen Worten zitierte die Finanzseite von Yahoo in Großbritannien Darren Pollock, einen Portfoliomanager bei Cheviot Value Management.

Buffett hat eine klare Entscheidung zu Gunsten der amerikanischen Ölindustrie getroffen, die wir auch für die Fonds der PI Privatinvestor Kapitalanlage GmbH von Max Otte getroffen haben.

Auch bei den US-Ölwerten beweist Buffett wieder einmal eine goldene Nase. Wenige Tage nachdem Berkshire in einer Pressemitteilung den Kauf von weiteren 5,9 Millionen Occidental-Petroleum-Aktien am 2. und 3. Mai bekanntgegeben hatte, meldeten US-Zeitungen hervorragende Zahlen für das Öl-Unternehmen.

FoxBusiness berichtete von einem starken ersten Quartal für den Energiekonzern mit einem kräftigen Turnaround bei den Ergebnissen. Der Nettogewinn habe zuletzt 4,7 Milliarden Dollar betragen, nach einem Verlust von 346 Millionen im Vorjahresquartal.

Der wichtigste Treiber: Steigende Ölpreise.

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In stürmischen (Börsen-)Zeiten suchen Anleger noch mehr als sonst nach möglichst krisenfesten Anlagemöglichkeiten. Speziell vor dem Hintergrund der aktuellen Inflationsraten (Deutschland 7,4 %, USA 8,4 %) liegen die Vorteile Dividenden-Aktien auf der Hand. Dazu haben wir bereits letzte Woche geschrieben. Dividenden helfen nicht nur, der Inflation entgegenzuwirken. Anders als Aktienkurse, die stark schwanken können, sorgen Dividenden für relativ stabile passive Einkommen.

Insbesondere die Hersteller von täglichen Verbrauchsgütern haben im Dividendenadel einen festen Stand. Da wären beispielsweise Coca-Cola und Procter & Gamble. Der Erfinder der braunen Zuckerbrause erhöht seine Dividende seit 60 Jahren ausnahmslos jedes Jahr. Bei Procter & Gamble sind es sogar schon 66 Jahre. Auch Colgate-Palmolive ist Mitglied in der Liga der Dividendenaristokraten.

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Aus dem Badezimmer- und Küchenschrank nicht mehr wegzudenken.

Colgate-Palmolive ist ein Unternehmen, das in Sachen Grundbedarf kaum wegzudenken ist. Der Hersteller von Zahnpflegeprodukten und Spülmittel ist in über 200 Ländern aktiv. Dank seiner vielen Marken wie Meridol, Colgate, Ajax, Elmex, Palmolive, Softlan etc. ist Colgate-Palmolive heute in nahezu jedem Haushalt vertreten – sehr wahrscheinlich auch bei Ihnen.

Quelle: colatepalmolive.com

Die Produkte werden täglich benutzt und verbraucht. Wiederkauf ist vorprogrammiert. Was Umsätze und Cashflows betrifft, steht Colgate-Palmolive deshalb auf sehr sicheren Beinen. Für Aktionäre können deshalb auch die Dividenden sprudeln.

60 Jahre Dividendensteigerung

Heute, am 13. Mai 2022, war es wieder so weit. Colgate-Palmolive schüttete je Aktie eine Quartalsdividende in Höhe von 0,47 USD aus. Die Dividende wurde dabei um 4,4 % angehoben. Auf das Gesamtjahr hochgerechnet gibt es im Moment somit 1,88 USD je Aktie. Dies entspricht beim derzeitigen Kurs von 77,04 USD (Stand: 13.05.2022) einer Dividendenrendite von immerhin 2,4 %. Vor dem Hintergrund der aktuellen Inflationsraten mag dies wenig beeindruckend wirken, sehr beeindruckend ist dafür die Dividendenhistorie.

Die erste Ausschüttung nahm Colgate-Palmolive 1895 vor. Seitdem und damit seit 128 Jahren mussten Aktionäre kein einziges Jahr darauf verzichten. Die letzten 60 Jahre steigerte der Konzern die Dividenden ausnahmslos jedes Jahr. Wir können uns damit auch künftigen Steigerungen sehr sicher sein.

Typisch für US-Konzerne schüttet auch Colgate-Palmolive vierteljährlich aus. Nach der Dividende ist somit vor der Dividende. Schon in drei Monaten, also im August, fließt die nächste Dividende.

Gegen jede Krise gefeit

Das Geschäftsmodell von Colgate-Palmolive hat einen entscheidenden Vorteil: die Güter, die das Unternehmen herstellt, zählen zum Grundbedarf. Die Produkte werden daher auch in Krisenzeiten nachgefragt und konsumiert. Umsatzschwankungen zeichnen sich daher kaum ab. Dies war selbst während der Corona-Pandemie nicht der Fall. Statt zu sinken, sind die Umsätze in den Jahren 2020 und 2021 sogar weiter gestiegen. 2020 um 5% und 5,8 %. Insgesamt weist Colgate-Palmolive eine sehr stabile Geschäftsentwicklung auf.

Umsatzwachstum auch in schwierigen Zeiten

Auch in diesem Jahr soll es nach den jüngsten Prognosen gemächlich nach oben gehen. Für das Gesamtjahr 2022 rechnet der Konzern mit einem organischen Umsatzwachstum zwischen 4 und 6 %. Der Nettoumsatz soll zwischen 1 und 4 % zulegen.

Unrealistisch ist dies nicht, wenn wir uns die Zahlen zum ersten Quartal ansehen. Die Gewinne gingen aufgrund der weltweit massiv gestiegenen Rohstoffpreise und Logistikkosten zwar zurück, der Umsatz stieg jedoch nominal um 1,5 %. Das organische Wachstum lag bei 4,0 %. Dies ist auf Preiserhöhungen zurückzuführen. Während das Absatzvolumen leicht nachgab und auch negative Währungseffekte auf den nominalen Umsatz drückten, konnte Colgate-Palmolive seine Verkaufspreise um 5,5 % anheben.

Was den Aktienkurs von Colgate-Palmolive betriff, ist es eher unwahrscheinlich, dass dieser kurzfristig riesige Sprünge hinlegt. Aber genauso ist es eben auch ein abrupter Sinkflug unwahrscheinlich. Das ist es, was den Grundbedarfssektor auszeichnet. Durch das unerschütterliche Geschäftsmodell und seine kontinuierliche Ausschüttungspolitik ist Colgate-Palmolive der Prototyp eines krisenresistenten Dividendentitels.

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